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nachdenklicher Mann schaut aus dem Fenster

Bewerberinnen und Bewerbern absagen: So formulieren Sie wertschätzend

Sie haben die perfekte Kandidatin oder den perfekten Kandidaten für eine offene Stelle gefunden? Das ist hervorragend! Aber das bedeutet auch, dass Sie den übrigen Talenten eine weniger schöne Botschaft überbringen müssen. Wir geben Ihnen die entscheidenden Tipps, wie Sie Bewerbern möglichst positiv absagen, Talente nicht verprellen und ganz nebenbei etwas für Ihr Employer Branding tun.
Sie haben die perfekte Kandidatin oder den perfekten Kandidaten für eine offene Stelle gefunden? Das ist hervorragend! Aber das bedeutet auch, dass Sie den übrigen Talenten eine weniger schöne Botschaft überbringen müssen. Wir geben Ihnen die entscheidenden Tipps, wie Sie Bewerbern möglichst positiv absagen, Talente nicht verprellen und ganz nebenbei etwas für Ihr Employer Branding tun. 

Inhaltsverzeichnis

 

Bewerbern absagen: Muss ich Talenten Bescheid geben? 

Die Antwort lautet hier ganz klar: Nein! Laut Arbeitsrecht sind Sie nicht verpflichtet, Bewerberinnen und Bewerbern abzusagen, die die Stelle nicht bekommen. Aber natürlich gebietet es die Höflichkeit und es liegt in Ihrem eigenen Interesse, Talenten abzusagen. Denn sich einfach nicht mehr zu melden, also die Bewerberinnen und Bewerber zu ghosten, wirft kein gutes Licht auf ein Unternehmen. Oder anders gesagt: Eine freundliche und wertschätzende Absage kann sich sogar positiv auf Ihr Unternehmensimage auswirken. 

Die Top-3-Gründe für Top-Absagen 

Es gibt jedoch viele gute Gründe, Zeit in gelungene Absagen zu investieren. Hier kommen die drei wichtigsten: 

1. Vermeiden Sie negatives Gerede: Wenn Sie einem Talent nicht absagen oder es mit Floskeln abspeisen, verärgern Sie damit nicht nur das Talent. In Zeiten von kununu und Co. spricht sich sowas nicht nur im Bekannten- und Freundeskreis herum, sondern landet auch schnell in einer negativen Arbeitgeberbewertung – was Ihrem Image in höchstem Maße schaden kann. Denn was einmal im Netz ist, bleibt auch dort. Das kann es über Jahre erschweren, offene Stellen zu besetzen. 

2. Honorieren Sie den Einsatz der Talente bei der Bewerbung: Kandidatinnen und Kandidaten haben sich, in aller Regel, viel Zeit für die Bewerbung genommen. Mit einer gut formulierten Absage bringen Sie ihnen und ihrem Einsatz die richtige Wertschätzung entgegen. Das wissen Talente zu schätzen – trotz der eigentlich unschönen Botschaft. 

3. Erweitern Sie Ihren Talent Pool: Ein Talent hat die Stelle nur ganz knapp nicht bekommen? Sehr guten Bewerberinnen und Bewerbern abzusagen, schmerzt Unternehmen besonders. Mit einer wertschätzenden Absage inklusive einer freundlichen Einladung in Ihren Talent Pool machen Sie das Beste aus dieser Situation. 

Individuelle Absagen schreiben: vier einfache Tipps 

Schluss mit Standard-E-Mails voller Floskeln! Diese transportieren zwar die wichtigste Information, also die Absage an sich, aber sie zeigen auch: Das Unternehmen schickt nicht nur jedem Talent dieselbe E-Mail, sondern hat sich nicht einmal für diese eine E-Mail Zeit genommen, sie besonders zu formulieren. Die folgenden Tipps sorgen dafür, dass sich ein Talent individuell gesehen und wertgeschätzt fühlt: 

1. Sprechen Sie Talente mit Namen an: Dieser Tipp ist eigentlich zu offensichtlich, um darüber zu schreiben. Aber wir müssen es tun, weil es immer noch Unternehmen gibt, die eine Absage mit folgenden Worten beginnen: „Sehr geehrte Bewerberin, sehr geehrter Bewerber“. Es macht keinen großen Aufwand, Talente mit Namen anzuschreiben, aber es hat eine große Wirkung. In diesem Sinne: Machen Sie es persönlich. 

2. Nennen Sie Skills oder Erfahrungen der Talente: Eine gute Möglichkeit, einem Talent Wertschätzung entgegenzubringen – erwähnen Sie Skills oder Aspekte der bisherigen Laufbahn. Werden Sie dabei konkret: 

  • „Ein guter Accountant sollte immer auch ein Paragrafen-Profi sein. Deshalb haben uns Ihre Kenntnisse im Arbeits-, Lohnsteuer- und Sozialversicherungsrecht beeindruckt. Darauf können Sie sehr stolz sein.“ 

  • „Uns ist gleich positiv aufgefallen, dass Sie sehr zielstrebig sind. Denn dass Sie in Ihrem jungen Alter schon sechs Jahre Berufserfahrung beim Marktriesen BMW vorweisen können, ist außergewöhnlich.“ 

Bitte keine Floskeln wie: 

  • „Sie haben einen positiven Eindruck auf uns gemacht.“ 
  • „Ihre Bewerbungsunterlagen fanden wir interessant.“ 

3. Nehmen Sie Bezug auf die bisherige Interaktion: Wenn vor der Absage bereits Austausch stattgefunden hat (per E-Mail, Telefon oder vielleicht sogar ein Bewerbungsgespräch) können Sie Details daraus erwähnen. So zeigen Sie Talenten, dass diese Ihnen im Gedächtnis geblieben sind. Beispiel wie diese kommen gut an: 

  • „Bei unserem Telefonat hat mir gefallen, wie gut Sie sich bereits über unser Unternehmen informiert hatten. Dadurch war unser Gespräch sehr kurzweilig und Sie stachen aus der Masse der Talente hervor.“ 
  • „Sie haben beim Vorstellungsgespräch von Ihrer holprigen Anreise berichtet. Wir hoffen, dass Sie gut wieder nach Hause gekommen sind und wünschen Ihnen nur das Beste für die weitere Karriere-Reise.“ 

Bitte keine Floskeln wie: 

  • „Der Kontakt war angenehm.“ 
  • „Es hat uns gefreut, Sie persönlich kennen zu lernen.“ 

4. Laden Sie charmant in Ihren Talent Pool ein: Eine Einladung in den Talent Pool ist per se etwas Positives. Aber uninspirierte Textbausteine führen dazu, dass Talente denken, alle bekommen eine Einladung und diese sei nichts Besonderes. So geht es besser: 

  • „Gerade Ihre Kenntnisse in Sachen Verpackungsgestaltung können wir künftig vielleicht gut gebrauchen. Ihre radikalen Design-Ideen haben Eindruck hinterlassen und waren tagelang Gesprächsthema bei uns.“ 

  • „Hardware, Software – Sie wussten mehr: Sie sind eine echte EDV-Enthusiastin. Gerne würden wir Ihre Daten elektronisch verarbeiten und auf Sie zukommen, wenn wir eine passende Stelle ausschreiben.“ 

Bitte keine Floskeln wie: 

  • „Wir finden Ihr Profil vielversprechend.“ 
  • „Wir suchen stets ambitionierte Talente.“ 

Bewerbern absagen: ein Fazit 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen zeigen, dass es nicht nur wichtig ist, Talenten immer abzusagen. Es ist ebenso entscheidend, Copy-and-Paste den Kampf anzusagen und den Absagen jeweils einen individuellen Touch zu verleihen. Gerade wenn es sehr viele Bewerbungen gab, ist die Zeit dafür vielleicht knapp. Aber schon ein einziger kurzer persönlicher Satz kann eine Absage enorm aufwerten. Weil Sie damit positiv aus der Masse der Unternehmen herausstechen, die unpersönliche und komplett vorgefertigte Absagen verschicken. 

Wer hätte gedacht, dass Absagen eine kleine, aber feine Employer-Branding-Maßnahme sein können? Entscheidend ist die persönliche Note. In unserem Leitfaden „Employer Brand Management“ erfahren Sie, wie Sie in sieben Schritten eine erfolgreiche Employer-Branding-Strategie gestalten. Jetzt kostenlos downloaden!


Bild von rawpixel.com auf Freepik

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