Warum Diversity Management an Bedeutung gewinnt
Wie hält es ein Arbeitgeber mit dem Thema Chancengleichheit? Achtet er auf eine ebenbürtige Bezahlung von Männern und Frauen? Haben Mitarbeitende aus unterschiedlichen Kulturen die gleichen Chancen auf eine Beförderung? Werden auch Talente mit Handicap in die Arbeitswelt integriert? Bei der Lektüre von Stellenanzeigen suchen Kandidatinnen und Kandidaten gezielt nach Antworten auf diese Fragen.
Studien belegen das: Das Jobportal Stepstone hat 11.000 Menschen befragt, wie wichtig ihnen Chancengleichheit und Vielfalt bei einem (potenziellen) Arbeitgeber sind. Das Ergebnis: 77 Prozent bewerben sich eher bei einem Unternehmen, das für Diversität steht. 78 Prozent möchten ausdrücklich in einem Umfeld arbeiten, das von Offenheit und Vielfalt geprägt ist.
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Definition: Diversity Management
Insbesondere die Generation Z, zu der alle Personen gehören, die zwischen 1995 und 2012 geboren sind, legt größten Wert auf ein gutes Diversity Management, also den strategischen und gezielten Aufbau einer vielfältigen Belegschaft. Und dieser beginnt bereits im Recruiting.
Verschiedenste Studien beschreiben die jüngste Arbeitnehmergeneration als extrem weltoffen und tolerant. Zu diesem Weltbild passt kein Unternehmen, das beispielsweise immer im gleichen Talent Pool fischt und nur ein und dieselbe Bewerbergruppe anheuert. Im Grunde genommen kann es in der Arbeitswelt nicht bunt genug zugehen.
Integrieren Sie Diversity-Botschaften im Recruiting
Die gute Nachricht: Das Thema Diversität steht Inzwischen auch ganz oben auf den Agenden vieler Recruiter, die ja oft genug selbst aus der Generation Z stammen. Laut des HR Reports 2022 des Karriereportals Monster gehen vor allem jüngere Recruiter (53 Prozent) davon aus, dass sich Kandidaten, die nach einem Job suchen, in Zukunft vermehrt über die Diversity-Bemühungen eines Unternehmens informieren wollen.
Viele Unternehmen rücken daher bei der Personalsuche ihre Maßnahmen zur Stärkung der Vielfalt gezielt in den Mittelpunkt, um ein bunteres Publikum anzusprechen. Langfristig geht das mit einem entscheidenden Vorteil einher, wie die Studie „Diversity Wins – How Inclusion Matters“ von McKinsey belegt: Immerhin steigern Unternehmen mit einer bunt gemischten Belegschaft nicht nur ihre Attraktivität gegenüber Bewerberinnen und Bewerbern. Sie haben auch eine um bis zu 36 Prozent größere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich profitabel zu sein.
Diverse Unternehmen sind innovativer
Aus einem bestimmten Grund: Da in diversen Teams unterschiedlichste Sozialisationen, Erfahrungen, Fähigkeiten und Weltanschauungen zusammenkommen, werden berufliche Themen aus verschiedensten Blickwinkeln betrachtet. Das führt dazu, dass die Ergebnisse diverser Belegschaften oft durchdachter sind als die eines Teams, das derselben Gesellschaftsgruppe und/ oder des gleichen Geschlechts angehört.
Aber Vorsicht: Beim Thema Diversity sollten Unternehmen Im Recruiting immer bei der Wahrheit bleiben. Keine gute Idee ist es, sich als Arbeitgeber mit dem Diversity-Gedanken zu dekorieren, wenn dieser gar nicht oder noch nicht so intensiv im Unternehmen gelebt wird. Leider ist aber genau das in der Vergangenheit des Öfteren vorgekommen und hat den Beinamen „Diversity Washing“ erhalten – in Analogie zum „Green Washing“, bei dem es darum geht, dass sich Organisationen mit vermeintlichen Umweltaktivitäten schmücken, um ihr Image zu polieren. Kommt Diversity Washing ans Licht, kann das Image eines Unternehmens extrem leiden.
Ehrliche Diversity-Maßnahmen überzeugen Talente
Häufig betreiben Arbeitgeber Diversity Washing, die noch im Aufbau einer Diversity-Strategie sind und glauben, im Recruiting nicht viel zu dem Thema sagen zu können – ein Trugschluss. Warum nicht einfach in Stellenanzeigen, auf der Karriere-Website und in Social Media Auftritten darüber berichten, welche Maßnahmen geplant sind, um bunter zu werden?
Das ist authentisch – zumal sich Talente durchaus darüber bewusst sind, dass das Thema Diversity für viele Arbeitgeber ein eher neues Thema ist und dass nicht jeder mit der perfekten Strategie glänzen kann.
Die richtigen Worte wählen
Wichtig, um sich als diversityfreundliches Unternehmen zu positionieren, ist auch, in Recruiting-Kampagnen zu den richtigen Worten zu greifen. Dazu gehört zum Beispiel eine gendergerechte Schreibweise. Auch so zeigen Sie: „Wir schreiben Vielfalt groß“.
Und auch das richtige Layout einer Stellenanzeige oder Ihrer Karriere-Website kann entscheidend dazu beitragen, den Diversity-Gedanken zu leben. Gestalten Sie Ihre Arbeitgeberauftritte so, dass sie für alle Personengruppen zugänglich sind. Für gehandicapte wie Seh- und Hörbeeinträchtigte können Sie Informationen etwa durch Vergrößerungsfunktionen oder eine Vorlesefunktion besser erreichbar machen.
Bei audiovisuellen Inhalten wie Videos sind Untertitel das Mittel der Wahl. Menschen mit Sprachbarrieren adressieren Sie derweil, indem Sie auf eine möglichst einfache Lesbarkeit Ihrer Texte achten. Bieten Sie außerdem möglichst unkomplizierte Bewerbungswege an, sodass Talente nicht durch komplexe Prozesse abgeschreckt werden. Mission accomplished.
Um als bunter und vielfältiger Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, sollten Sie beim Verfassen von Stellenanzeigen und auf Ihrer Karriere-Website auf ein paar Essentials achten. Lesen Sie mehr dazu in unserem E-Book „Employer Attractiveness“.
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