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ChatGPT im Recruiting: Diese Einsatzmöglichkeiten sind denkbar

Seit dem Launch des Chatbots ChatGPT ist der Hype um Künstliche Intelligenz (KI) groß. Auch im HR-Bereich wird über das neue Tool intensiv diskutiert: Inwiefern hat der Chatbot das Potenzial, den Recruiting-Prozess zu revolutionieren und Unternehmen dabei zu unterstützen, die besten Kandidaten für ihre offenen Stellen zu finden? Wir haben mögliche Anwendungsszenarien beleuchtet. Wobei diese im Moment noch mit gewisser Vorsicht zu genießen sind, denn das Tool ist noch nicht vollkommen ausgereift und neigt hier und da zu Fehlern. Daher müssen alle Ergebnisse, die der Bot liefert, noch einmal sehr genau auf Richtigkeit geprüft werden.

Inhaltsverzeichnis

Was genau ist ChatGPT?  

ChatGPT basiert auf der GPT-3.5-Architektur des Unternehmens OpenAI und ist ein KI-gestütztes Sprachmodell. Es kann menschenähnliche Texte erzeugen, Fragen beantworten und interaktive Konversationen führen. Im Recruiting kann ChatGPT theoretisch in verschiedenen Phasen des Personalbeschaffungs-Prozesses eingesetzt werden. Zum Beispiel, um die Kommunikation mit Bewerbern zu automatisieren. Denkbar sind Plugins in Bewerbermanagementsysteme für verschiedene Bereiche. Das kann die Effizienz im Recruiting erhöhen und schafft eine positive Candidate Experience. Es gibt aber noch mehr denkbare Anwendungsszenarien.  

 

Bevor wir in medias res gehen, noch ein ausdrücklicher Hinweis: Die Texte und Ergebnisse von ChatGPT sind oft von guter sprachlicher Qualität. Aber: Die Künstliche Intelligenz steckt noch in den Kinderschuhen und liefert nicht immer fehlerfreie Ergebnisse. Alle Inhalte, die von ChatGPT generiert werden, müssen daher nochmal kritisch auf Richtigkeit geprüft werden. Je besser das Tool wird, umso wahrscheinlicher werden die folgenden Einsatzmöglichkeiten im Recruiting.  

Anwendungsbeispiele: Wo kann ChatGPT im Recruiting eingesetzt werden? 

#1 Kommunikation mit Bewerbern

ChatGPT könnte künftig beim Auswahlprozess die Kommunikation mit Kandidaten aufrechterhalten. Der Kommunikationsroboter kann gleichzeitig mit mehreren Bewerbern interagieren und somit einen reibungslosen und effizienten Ablauf gewährleisten. Egal, worum es geht – Talente müssten nicht mehr lange auf Antworten von einem Arbeitgeber warten. Das wäre ein immenser Vorteil – laut einer aktuellen Umfrage von Indeed empfinden es nämlich 48 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber „höchst frustrierend“, zu lange auf eine Antwort von einem Unternehmen zu warten. Im schlimmsten Fall kann das dazu führen, dass Talente abspringen.  

 

Hier könnte der Einsatz von ChatGPT hilfreich sein. Folgende Möglichkeiten sind denkbar: 

 

  • Wird ChatGPT als Chatbot in die Karriere-Webseite integriert, kann er über einen Website-Chat Bewerberfragen zu Stellenbeschreibungen, Unternehmenskultur, Vorteilen, Arbeitszeiten usw. beantworten.  
  • ChatGPT kann auch verwendet werden, um automatische E-Mail-Antworten zu generieren. Das Tool erstellt und versendet basierend auf Bewerberanfragen via E-Mail automatische Antworten und informiert Talente zum Beispiel über den aktuellen Stand des Bewerbungsprozesses oder gibt nach Abschluss eines Vorstellungsgesprächs per Mail Feedback und erklärt gegebenenfalls weitere Schritte im Bewerbungsprozess. 
  • ChatGPT kann auch in Messaging-Plattformen wie dem Facebook Messenger, Slack oder WhatsApp integriert werden. Bewerber kommunizieren über diese Plattformen mit einem Arbeitgeber per Handy und erhalten automatisch Antworten und Unterstützung von ChatGPT. Das kommt gut an und vereinfach vieles. Denn so ziemlich jeder nutzt Messenger – und Talente erhalten ihre Antworten umgehend.  

#2 Qualifizierung von Bewerbern

ChatGPT könnte auch eingesetzt werden, um die Qualifikationen und Erfahrungen der Bewerber zu überprüfen. Der Bot ist in der Lage, relevante Informationen aus Dokumenten zu extrahieren und analysieren – das gilt auch für Lebensläufe, Zeugnisse oder Referenzen. Dies ermöglicht eine schnellere Vorauswahl potenzieller Kandidaten auf der Grundlage festgelegter Kriterien. 

 

Gut zu wissen: OpenAI, der Hersteller von ChatGPT, hat die entsprechenden KI-Funktionen des Chatbots gerade erweitert. Bisher konnten nur Inhalte mit eingeschränkter Textlänge analysiert werden. Ab sofort ist es möglich, bis zu 20 Textseiten auszuwerten. Das sollte selbst für extrem ausführliche Bewerbungen reichen. 

#3 Vorstellungsgespräche planen

Künftig können Recruiter ChatGPT außerdem nutzen, um Vorstellungsgespräche zu planen und die wichtigsten Fragen festzulegen. Hier liefert das Tool unter Umständen Impulse und Fragen, die vom Standard abweichen und mit denen Sie mehr über Talente erfahren. Chat GPT kann Talenten überdies automatisiert Informationen über den Ablauf des Interviews bereitstellen und ihnen Erinnerungen an das bevorstehende Jobinterview schicken. 

#4 Effizienzsteigerung des Recruitings

Die bisherigen Beispiele haben gezeigt: Grundsätzlich kann ChatGPT im Recruiting genutzt werden, um repetitive Aufgaben zu automatisieren. Das spart HR-Managern wertvolle Zeit, die dann mehr Luft haben, sich auf strategische Aufgaben zu konzentrieren. Apropos Strategie – auch hier kann ChatGPT helfen. Das Tool erstellt beispielsweise auf Knopfdruck Text-Vorlagen für Präsentationen oder Business-Analysen.  

 

Sie können es selbst mit Daten füttern oder es auf eigene Faust recherchieren lassen. Im letzten Punkt wird das Tool immer besser: Wer bisher mit ChatGPT Inhalte erstellen wollte, konnte dafür nicht auf aktuelle Daten zurückgreifen. Die Informationen, mit denen der Chatbot trainiert worden war, reichten lediglich bis ins Jahr 2021. Ab sofort können Anwender auch Anfragen zu aktuelleren Themen stellen – dafür sorgt ein leicht installierbares Browser-Plugin.  

#5 Inhalte für die Karriere-Website und Stellenanzeigen erstellen

ChatGPT ist außerdem in der Lage, grundlegende Inhalte für eine Karriere-Website zu erstellen. Der Bot verfasst Texte, die Informationen über offene Stellen, das Unternehmen, Karrieremöglichkeiten, Benefits, Arbeitskultur und vieles mehr enthalten. Alles, was Sie tun müssen, ist dem Tool Informationen oder Stichpunkte über Ihr Unternehmen bereitzustellen, dann kann es daraus ansprechende und informative Texte generieren. Diese können Sie inhaltlich ergänzen und ausschmücken. Der KI-Chatbot bietet auch Potenziale für das Texten von Stellenanzeigen und macht brauchbare Vorschläge. 

 

Und das Beste ist: Web-Inhalte von ChatGPT werden auch auf Google gefunden. Lange war nicht klar, ob KI-generierte Texte automatisch von Googles Algorithmen mit einem schlechteren Ranking abgestraft werden, zumindest theoretisch. So richtig wusste niemand – außer Google selbst –, wie der Algorithmus damit umgeht. Jetzt herrscht Klarheit: Ein neues Update sorgt dafür, dass KI-Texte unkritisch verwendet werden können.  

Neu: Google straft Inhalte von ChatGPT nicht ab 

Aber nur, wenn KI-generierte Texte hochwertigen Inhalt bieten, der informativ, relevant und ansprechend für eine Zielgruppe ist, können sie genauso gut ranken wie von Menschen verfasste Texte. Suchmaschinen wie Google bewerten die Qualität eines Textes aufgrund seiner Relevanz für die Suchanfrage und der Erfüllung der Bedürfnisse der Nutzer.  

 

Es ist daher wichtig, dass KI-generierte Texte sorgfältig überprüft und bearbeitet werden, um sicherzustellen, dass sie fehlerfrei, gut strukturiert und für die Talente geeignet sind, die Unternehmen ansprechen wollen. Eine hohe Qualität und eine gute Lesbarkeit sind essentielle Kriterien. 

 

Fazit: ChatGPT – Helfer für Ihr Recruiting 

Bei aller Begeisterung für ChatGPT und die Möglichkeiten, die das Tool bietet, ist es wichtig anzumerken, dass die KI im Recruiting-Kontext bereits als Werkzeug und Unterstützung dienen kann. Vor allem bei komplexen oder sensiblen Themen oder Fragen ist es aber notwendig, dass ein HR-Mitarbeiter alles nochmal kontrolliert. Das Ganze ist also noch ausbaufähig. Die Kombination von ChatGPT und menschlicher Interaktion kann jedoch schon jetzt dazu beitragen, einen reibungsloseren und effizienten Bewerbungsprozess für Bewerberinnen und Bewerber zu gewährleisten.  

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