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Rehiring: Zurück zum Ex! Ex-Arbeitgeber

Der Arbeitsmarkt ist kandidatenfreundlicher denn je. Jobs gibt es in Hülle und Fülle und immer mehr Talente finden Gefallen daran, von dem vielfältigen Stellenangebot Gebrauch zu machen, das sich ihnen bietet. Die Wechselwilligkeit ist in den letzten Jahren daher signifikant gestiegen. Nicht jedes Talent lässt man als Arbeitgeber aber gerne ziehen. Was spricht dagegen, nach ein, zwei Jahren wieder zusammenzufinden? Experten bezeichnen das als Rehiring oder Boomerang Hiring. Ein neuer Recruiting Trend?
Der Arbeitsmarkt ist kandidatenfreundlicher denn je. Jobs gibt es in Hülle und Fülle und immer mehr Talente finden Gefallen daran, von dem vielfältigen Stellenangebot Gebrauch zu machen, das sich ihnen bietet. Die Wechselwilligkeit ist in den letzten Jahren daher signifikant gestiegen. Nicht jedes Talent lässt man als Arbeitgeber gerne ziehen. Aber was spricht eigentlich dagegen, nach ein, zwei Jahren wieder zusammenzufinden? Experten bezeichnen das als Rehiring oder Boomerang Hiring. Ein neuer Recruiting Trend?

Inhaltsverzeichnis

Wechselbereitschaft vieler Arbeitnehmer auf Höchststand

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren noch nie so bereit, ihren Job zu wechseln. Das zeigt eine Langzeitstudie von forsa im Auftrag von onlyfy. Laut dieser sind 37 Prozent der Befragten offen für einen Jobwechsel. Ein Höchststand! Vor allem bei den Erwerbstätigen zwischen 30 und 39 Jahren ist die Wechselbereitschaft stark ausgeprägt: 40 Prozent denken intensiv über eine neue Aufgabe nach. Hinzu kommen neun Prozent, die bereits aktiv danach suchen. Damit ist fast die Hälfte der Befragten aus dieser Altersgruppe mental auf dem Sprung zu einem neuen Job. Eine ganze Menge! 

Für Arbeitgeber sind das keine so guten Nachrichten. Schließlich handelt es sich hierbei um eine sehr leistungsfähige Berufsgruppe:  


  • Sie hat im Berufsleben bereits ordentlich Erfahrungen gesammelt.  
  • Die Entscheidungen, die sie trifft, sind fundiert.  
  • Und die Ideen, die sie beisteuert, bringen das Unternehmen weiter.  

Lesen Sie am Ende des Artikels auch den Meinungsbeitrag von Matthias Schröder, unserem Chief Sales and Innovation Officer.

Gründe für die steigende Wechselbereitschaft

Solchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sagt keiner gerne „Adieu“. Doch die Wechselwelle türmt sich seit etwa zwei Jahren immer höher auf. Gründe dafür gibt es einige. Viele Arbeitnehmer sind nachhaltig frustriert, weil sie seit dem Ausbruch der Coronapandemie sehr viele Veränderungen ertragen mussten: Erst raus aus dem Büro ins Homeoffice, dann wieder rein ins Büro und raus aus dem Homeoffice – zumindest an ein paar Tagen in der Woche.  

Viele Unternehmen stellen außerdem infolge der Digitalisierung ihre Prozesse um. Das bedeutet, sich permanent an neue Arbeitsstrukturen und -abläufe gewöhnen zu müssen. Wieder folgt Veränderung auf Veränderung. Der Mensch ist aber nun einmal ein Gewohnheitstier. Zuviel Change auf einmal sorgt für Frust. All das hat bei manchem eine Denkspirale in Gang gesetzt: Vielleicht ist es bei einem anderen Arbeitgeber besser?!  

Der Arbeitsmarkt macht den Jobwechsel leicht

Ob das nun logisch ist oder nicht, sei einmal dahingestellt. Denn faktisch ist seit drei Jahren praktisch in jedes Unternehmensumfeld Bewegung gekommen. Wobei es der Arbeitsmarkt Talenten denkbar leicht macht, sich wegzubewerben. Es gibt eine nie dagewesene Fülle an Stellenangeboten und immer mehr Arbeitnehmer greifen zu, wenn sich ihnen eine neue Karrierechance bietet.  

Das heißt aber nicht, dass man sich nicht wiedersieht! Noch vor ein paar Jahren wäre ein Jobwechsel eine Einbahnstraße gewesen. Eine Rückkehr in den alten Job wäre vielen Arbeitnehmern wie ein Scheitern vorgekommen – ein Eingeständnis, die falsche Entscheidung getroffen zu haben. Auch Arbeitgeber waren lange nicht allzu aufgeschlossen für Jobrückkehrer. Der Arbeitsmarkt gab bis vor kurzem noch genügend Bewerber her und Stellen konnten in Nullkommanix wieder besetzt werden.  

Definition: Was bedeutet Rehiring oder Boomerang Recruiting? 

Das ist anders geworden. Inzwischen nehmen Unternehmen Rückkehrer mit Kusshand wieder auf. Denn Talente sind rar wie nie. Und an zurückkehrenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiß man schließlich, was man hat. Auch Kandidatinnen und Kandidaten sind einem zweiten Anlauf beim alten Arbeitgeber nicht mehr so abgeneigt wie früher. Im Gegenteil. Das Comeback rechnet sich nämlich häufig. Die neue Stelle im alten Unternehmen ist meist mit mehr Gehalt verbunden und mit einem Karriereaufstieg.  

Man kann also durchaus von einer Win-Win-Situation sprechen. So mancher Arbeitgeber geht sogar gezielt auf die Suche nach ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und spricht sie direkt an – Rehiring oder Boomerang Recruiting nennt sich das dann. Boomerang Recruiting deshalb, weil sich ehemalige Arbeitnehmer zunächst entfernen, aber dann wieder zurückkommen. Wie ein Boomerang eben. 

Rehiring: Das sind die Vorteile  

Rehiring bietet viele Vorteile für Arbeitgeber:  


  • Die Einarbeitung ehemaliger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dauert nicht so lange – sie kennen die Unternehmensstrukturen und viele Kollegen noch. Umso schneller integrieren sie sich in ein Team.  
  • Wiedereingestellte haben in der Zwischenzeit Erfahrungen bei einem anderen Arbeitgeber gesammelt – von diesem neu hinzugewonnen Know-how kann das Unternehmen durchaus profitieren.  

Rehiring: Das sind die Nachteile

Es gibt aber auch Nachteile von Rehiring. Was Sie vor der Wiedereinstellung eines Ex-Kollegen oder einer Ex-Kollegin unbedingt prüfen sollten: Wie verlief die Trennung? Gab es Unstimmigkeiten? Wenn dem so war: Vorsicht! Auch, wenn der einstige Disput beigelegt ist – frühere Missstimmungen können jederzeit wieder aufflackern. Was ist zum Beispiel, wenn der Rückkehrer erneut Impulse einbringen will, an denen er schon einmal gescheitert ist? Dann kann das Ganze schnell nach hinten losgehen.  

Schwierig kann es auch werden, wenn die Zusammenarbeit schon Jahre zurückliegt. Der oder die Zurückkehrende „romantisiert“ vielleicht die Bedingungen im Unternehmen und kommt mit den falschen Erwartungshaltungen zurück. Statt der Rückkehr in ein vertrautes Umfeld, findet sich das Talent in einer völlig neuen Betriebskultur wieder. Auch das kann schnell zu Unzufriedenheiten führen. Umso wichtiger ist es, im Anwerbeprozess zu prüfen, ob ein Rehiring wirklich Sinn macht. Gleichen Sie im Vorstellungsgespräch daher klar die bestehenden Erwartungshaltungen auf beiden Seiten gegeneinander ab. Dann kann nichts schief gehen.  

 

Auf den Punkt gebracht …!

Drei Fragen an Matthias Schröder, Chief Sales and Innovation Officer bei Raven51, zum Thema Rehiring.  

Matthias, hast Du als Personalverantwortlicher bereits Erfahrungen mit dem Thema Rehiring gesammelt?
Ja, durchaus. Und zwar gute. Wir haben schon des Öfteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter losgelassen, um sie dann wieder in unserem Unternehmen zu begrüßen. Allein in den letzten sechs Wochen konnten wir zwei ehemalige Arbeitnehmer wieder bei uns willkommen heißen. Sehr oft kehren Mitarbeiter schon nach sehr kurzer Zeit wieder zurück: Die Arbeitsbedingungen im neuen Job entsprechen nicht den unsrigen.  

Für uns ist das ein großes Lob, das von einer starken Arbeitgebermarke zeugt. Wir verstehen es durchaus, wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der gegenwärtigen Arbeitsmarktlage ihre Chancen in anderen Unternehmen ausloten wollen, wir nehmen sie aber auch gerne wieder auf. Rückkehrer sind oft loyaler und sehr motiviert – sie würden meist die Bedingungen bei Raven51 kein zweites Mal aufgeben wollen.  

 

Was ist die Voraussetzung, dass Rehiring funktioniert?
Rehiring kann nur dann funktionieren, wenn die Chemie bis zum Ende der Zusammenarbeit gestimmt hat. Dafür ist auch ein guter Offboarding-Prozess essenziell. Dazu gehört unter anderem ein Exit-Gespräch, in dem der scheidende Mitarbeiter ein abschließendes Feedback geben kann. Warum fiel der Entschluss, die Firma zu verlassen? Was hat dem Mitarbeiter gefallen? Was hat er vermisst? Hat er Verbesserungsvorschläge? Kann man etwas tun um den Mitarbeiter zu halten?  

Auf diese Weise fühlt sich der Arbeitnehmer wertgeschätzt und ein letztes Mal gehört. Auch ein angemessener Abschied am letzten Tag ist ein Muss. Es muss nicht gleich eine Abschiedsparty sein, aber nette Abschiedsworte sorgen dafür, dass der scheidende Mitarbeiter das Unternehmen mit einem guten Gefühl verlässt, meist den Kontakt hält und unter Umständen wiederkommt.

Könnte sich Rehiring im Recruiting zu einem handfesten Trend entwickeln?
Ich stelle da durchaus einen Denkwandel in der Arbeitswelt fest. Rehiring findet heute immer häufiger statt. Die Offenheit, für ein paar Jahre getrennte Wege zu gehen und dann wieder zusammenzufinden, ist auf beiden Seiten gestiegen – von Arbeitgebern und von Arbeitnehmern.

Was Rehiring fördert, ist eine Kultur, die Mitarbeitenden vermittelt, dass eine Trennung niemals endgültig sein muss. Das setzt eine zeitgemäße Führung voraus, in der offen thematisiert wird, dass Mitarbeiter, die ausscheiden, sich nicht vor Ressentiments fürchten müssen, und dass es kein Makel ist, wenn ein Kollege das Unternehmen verlässt und wiederkehrt. Schlussendlich kann man es aber nicht jedem Recht machen.   

 

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