Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenRückblick auf die Sympublic 2019
Weg von der Stechuhr – Der öffentliche Dienst braucht zeitgemäßes Leadership
Marcus K. Reifs Vortrag war der inspirierende Einstieg in das Event und zugleich ein Weckruf an das Personalmarketing im öffentlichen Bereich. Seine provokante These, dass ein Kulturwandel im öffentlichen Bereich (noch) nicht funktioniert, setzte den Maßstab für die gesamte Veranstaltung. Reif betonte, dass der HR-Bereich im öffentlichen Bereich eine Kultur des Ergebnisses etablieren müsse, weg von der Stechuhr und hin zu einer echten „Graswurzelkampagne“, die die Leute begeistert – und zwar gleichermaßen Recruiter und Mitarbeiter als auch Kandidaten.
Social Media – Aufmerksamkeit ist alles
Nach diesem Appell ging es hochinteressant und sehr analytisch mit der Vorstellung der Studie „Social Media – Der heilige Gral für Personalmarketing & Recruiting?“ von Prof. Dr. Christoph Beck weiter. Die Personalabteilungen des öffentlichen Dienstes haben Social Media zwar schon für sich entdeckt, so das Ergebnis des Experten von der Hochschule Koblenz, allerdings noch eher als „Feuchtbiotop für Freaks und Bastler“ und weniger als Chance für zeitgemäßes Recruiting. Mehrere Praxisbeispiele gaben den Teilnehmern eine Vorstellung davon, wie Social Media kreativ im Personalmarketing eingesetzt werden kann.
Drei Mal Best-Practice-Beispiele
Im zweiten Teil der SYMpublic wurde es dann in den Best-Practice-Foren richtig konkret: Vier Experten gaben Einblicke in ihre Recruiting-Praxis.
Nicolas Bielefeld vom rbb sprach über Onboarding als wachsendes Problem im Recruiting-Bereich und darüber, wie Arbeitgeber darauf reagieren können. Immerhin sehen laut einer aktuellen Umfrage 83 % der neuen Mitarbeiter Verbesserungspotenzial beim Onboarding und erwarten von der Einarbeitungsphase bei modernen Arbeitgebern Transparenz und Professionalität, die oft nicht gegeben sei. Der rbb hat darauf mit der Einführung einer neuen, digitalen Onboarding-Software reagiert, die die fachliche und soziale Integration neuer Mitarbeiter verbessern soll – für die Teilnehmer des Forums eine interessante Möglichkeit für ihren eigenen Personalbereich, wie die Nachfragen im Anschluss an den Vortrag zeigten.
Rosa Dannecker, verantwortlich für das Personalmarketing der AMEOS Gruppe, zeigte in ihrem Vortrag, dass Instagram für Unternehmen mehr ist, als nur schöne Bilder. Ihre Praxis-Beispiele belegten, was bereits in der Studie von Prof. Dr. Beck deutlich wurde: Worauf es bei der Nutzung von Social Media ankommt ist weniger, ob es den Personalern im öffentlichen Dienst gefällt, sondern ob es sichtbarer macht und mit dem richtigen Call-to-Action Aufmerksamkeit und Bewerber generiert.
Birte Thiemann und Hannah Ehlert vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf widmeten sich wieder einem klassischen Thema des öffentlichen Dienstes: dem Ausschreibungsverfahren für Dienstleistungen im Personalmanagement. Ihre persönlichen Learnings, die bei den Teilnehmern auf großes Interesse stießen, waren unter anderem die Notwendigkeit eines Onboarding-Prozesses für die beauftragte Medienagentur, gute Informationspolitik vor allem hinsichtlich der Timelines und ein durchdachtes Preisblatt für korrekte Kalkulationen.
Eine Botschaft der SYMpublic 2019: Der öffentliche Dienst kann mit Social Media nur gewinnen
Neben den Foren bot das World-Café eine weitere Gelegenheit zum aktiven Austausch mit Experten und zum Networking: Jonas Mügge von XING E-Recruiting diskutierte über die Bedeutung von Employer Branding und Active Sourcing, Christoph Athanas stellte für stellenanzeigen.de die Ergebnisse der Studie „Recruiter Experience“ vor, Annette Korst und Christian Eils von DIE ZEIT sprachen über innovative Eventformate im Recruiting und Ralf Scherer von der Süddeutschen Zeitung thematisierte den Erfolgsfaktor „Cultural Fit“ bei der Mitarbeitersuche.
Das Beste zum Schluss: Live-Voting und die SYMpublic 2020
Am Ende gab es mit dem Live-Voting, das Udo A. Völke von Raven 51 moderierte, zu den Themen des Tages noch ein echtes Highlight: Alle Anwesenden stimmten über die aufgestellten Thesen ab und gaben der SYMpublic damit eine ganz besondere Stimme und einen Abschluss mit vielen Anregungen für die eigene Praxis.
Ein Fazit konnte man allerdings bereits ziemlich schnell aus den begeisterten Gesichtern der Teilnehmer ziehen: Nächstes Jahr muss es einfach eine Neuauflage geben. Ein Versprechen, dass die Veranstalter gerne einlösen – bei der 7. SYMpublic im April 2020.