Kollegen schütteln sich die Hände

Candidate Relationship Management​

Candidate Relationship Management, oft auch Talent Relationship Management genannt, meint das Management der Beziehungen zu potenziellen Bewerbern. Ziel hierbei ist die erfolgreiche und nachhaltige Bindung dieser an die Arbeitgebermarke. Talentierte Kandidaten werden auf dem Markt aufgespürt und wenn möglich in den eigenen Talent Pool aufgenommen, sodass man bei Bedarf auf diese zurückgreifen kann. Candidate Relationship Management wird im Recruiting-Prozess eingesetzt und wirkt sich positiv auf die Zeit und Kosten von Stellenbesetzungen aus und stärkt das Employer Branding. Ebenfalls können durch diesen Prozess schwierige Vakanzen besetzt werden.

Inhaltsverzeichnis

Welche Bedeutung hat es für das Recruiting?

Nahezu ein Viertel der Neueinstellungen kommt durch persönlichen Kontakt zustande – Beziehungen sind also nicht nur für Bewerber wichtig, sondern auch für Arbeitgeber, die nach Fachkräften suchen. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen müssen im Recruiting Candidate Relationship Management betreiben, um in Zeiten des demografischen Wandels und Fachkräftemangels im War for Talents zu bestehen und ihre Personalmarketing-Aktivitäten voll auszuschöpfen.

 

Vorrangig wird Candidate Relationship von Unternehmern betrieben, um Beziehungen zu Talenten aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Ziele hierbei sind, ihn für die Arbeitgebermarke zu begeistern und ihn in den Talent Pool aufzunehmen. Ein positiver Nebeneffekt hierbei ist die Positionierung am Markt als attraktiver Arbeitgeber.

 

Phasen des Candidate Relationship Managements

Während des Candidate Relationship Managements wird nicht ein Kandidat gesucht, um eine freie Position im Unternehmen zu besetzen, sondern der passende Job für ein Talent. Voraussetzung hier ist die permanente Suche nach passenden Kandidaten. Ungefähr ein Drittel der Arbeitnehmer plant, in absehbarer Zeit das Unternehmen zu wechseln. Da Jobsuchende in der Regel nicht nur neue Herausforderungen möchten, sondern eine Verbesserung ihrer aktuellen beruflichen Situation, lohnt sich zeitweise auch der Einsatz eines Recruiters, denn diese sind Profis in Relationship Management.

 

Folgende Punkte sollten während des Prozesses geklärt werden:

 

  • Bedarfsermittlung
    Wie hoch ist der Personalbedarf in den nächsten 6 / 12 / 24 Monaten?
  • Right Potentials identifizieren
    Welche Zielgruppe soll angesprochen werden? Welche Qualifikationen sollten die Kandidaten mitbringen?
  • Planung
    Mit welchen Instrumenten kann man Interesse wecken?
  • Umsetzung
    Welche Maßnahmen werden ergriffen?
  • Controlling
    Wie kann der wirtschaftliche Erfolg gemessen werden? Wie hoch ist der Nutzenbeitrag?

Grundlage des Talent Relationship Managements ist eine Datenbank, der sogenannte Talent Pool. Mit Hilfe einer Software werden in diesem verschiedene Kandidaten gesammelt: Von Fach- und Führungskräften über ehemalige Praktikanten, Auszubildende und Studenten bis hin zu High Potentials, auf die man bei Bedarf zurückgreifen kann. Auch werden oft ehemalige Mitarbeiter in diesen Talent Pool aufgenommen.

 

Anfangs sollte auf der Homepage eine Karriereseite eingerichtet werden. Auf dieser lässt sich ein Portal implementieren, bei dem die Interessenten die Möglichkeit haben, sich ein Profil anzulegen. So können sich die Besucher für Job-Abos und Newsletter rund um den Karrierebereich eintragen. Diese klassischen Angebote des Candidate Relationship Managements sind besonders für passiv Jobsuchende interessant, denn sie erkundigen sich zwar bereits auf der Karriereseite, gehen aber – meist trotz dem Angebot einer Initiativbewerbung – nicht den Schritt der aktiven Kontaktaufnahme.

 

Welche Vorteile hat das Candidate Relationship Management?

Mit dem Candidate Relationship Management lässt sich nicht nur schnell auf gute Kandidaten zugreifen, sondern man kann einige Informationen und Messungen bezüglich der Arbeitgebermarke erhalten und somit das Employer Branding optimieren:

 

  • Bei welcher Zielgruppe ist der Bekanntheitsgrad am höchsten?
  • Welche Qualifikationen bringt diese mit?
  • Welche Positionen sind für sie interessant?
  • Entspricht der Ist-Zustand des Unternehmensimages dem Soll-Zustand?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Talent Relationship Management ein wichtiges Instrument zur Kontrolle sowie zur Bestimmung der Positionierung auf dem Arbeitsmarkt darstellt. Es sollte Teil des Active Sourcing sein, denn in Zeiten des Fachkräftemangels kann es sich sehr negativ auswirken, wenn keine Interessentenbindung betrieben wird.

 

Praxistipps

Kanäle aufbauen

Anfangs stellt sich die Frage, wo sich potenzielle neue Mitarbeiter bewegen und informieren. Dies ist in den meisten Fällen das Internet. Jobsuchende informieren sich zunehmend in Social Media über ein Unternehmen, dies gilt auch generationenübergreifend: Nicht mehr nur die Generation Y und Generation Z, sondern auch ältere Interessenten nutzen diese Art der Informationsbeschaffung. Betreibt ein Unternehmen Social Media Recruiting, so kann es in diesem Rahmen mit Firmenprofilen bei den bekannten Portalen wie Facebook, Xing etc. Communities aufbauen.

 

Kontakte pflegen

Relationship Management versteht sich als proaktiver Prozess. In einem Turnus von mehreren Wochen oder nur bei akutem Mitarbeitermangel zu posten, wirkt sich kontraproduktiv auf das Unternehmensimage aus. Wichtig ist, regelmäßige Updates einzustellen und die Follower auf dem aktuellen Stand zu halten. Dies können beispielsweise Vakanzen sein, Einblicke in die Unternehmenskultur oder eine offene Kommunikation und Interaktion mit interessierten Talenten.

 

Ebenfalls zur Kontaktpflege gehört, dass sich auch um die aktuellen Mitarbeiter gekümmert wird. Auch daraus kann der Arbeitgeber einen Vorteil ziehen: Haben die Angestellten einen positiven Bezug zu ihrer Arbeitsstelle, so können sie als Brand Ambassadors, also als Markenbotschafter, agieren.

 

Selbiges gilt auch für ehemalige Praktikanten, Auszubildende oder Angestellte. Durch regelmäßigen (und beiderseits gewollten) Kontakt kann es gelingen, jemanden wieder für das Unternehmen zu gewinnen.

 

Auch lohnt es sich, die Kontaktdaten abgelehnter Bewerber zu behalten, denn vielleicht passt das Anforderungsprofil einer zukünftigen Stelle besser zu den Qualifikationen.

 

Talent Pool organisieren

Einen Kandidatenpool aufrecht zu erhalten und zu pflegen, ist eine umfangreiche Arbeit für das Personalmanagement. Um nicht den Überblick zu verlieren, lohnt sich der Einsatz einer Software. Mit dieser lassen sich die Kontakte verwalten und die Kommunikation mit ihnen kann zu einem großen Teil automatisiert werden. So kann man beispielsweise Stellenangebote oder Newsletter mit einem Klick an alle Mitglieder gleichzeitig verschicken.

 

Kategorie: Personalrecruiting

 

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