Bewerberauswahl

Bewerberauswahl

Die Bewerber- oder Personalauswahl ist ein Teilprozess zur Gewinnung neuer Mitarbeiter. In dem Verfahren werden passende Kandidaten ausgewählt, bewertet und interviewt. Die Basis bilden hierbei die zuvor übermittelten Bewerbungsunterlagen. Der Arbeitssuchende durchläuft dabei meist einen mehrstufigen Prozess. Dieser sollte festen Regeln folgen und für alle Beteiligten transparent gestaltet sein. An dem gesamten Prozess sind mehrere Personen beteiligt. Dazu gehören neben dem Bewerber der Personaler, Abteilungsleiter, Betriebsrat sowie ggf. die Schwerbehindertenvertretung sowie zukünftige Kollegen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist das Ziel der Bewerberauswahl?

Ziel der Personalauswahl ist, den Kandidaten besser kennenzulernen und möglichst viele Informationen über diesen zu erhalten. Hierbei ist wichtig, dass nicht nur das gesprochene Wort gewertet wird. Auch non-verbale Signale, unabhängig davon ob diese bewusst oder unbewusst gesendet werden, sollten vom Recruiter beachtet werden. Aus den gesammelten Informationen bildet der Personaler seine Meinung, bewertet den Kandidaten und trifft eine Entscheidung.

 

Welche Kriterien gibt es bei der Bewerberauswahl?

Grundlage für die Auswahl geeigneter Kandidaten bildet das Anforderungsprofil, welches bereits in der Stellenanzeige enthalten ist. In diesem hat der Arbeitgeber die Möglichkeit, berufliche Qualifikationen und persönliche Eigenschaften, die der künftige Mitarbeiter mitbringen sollte, zu definieren.

 

Dem Personaler stehen verschiedene Methoden zur Bewerberauswahl zur Verfügung, so erhält dieser einen umfassenden Eindruck über den Bewerber. Zu Beginn der Auswahl werden die eingereichten Bewerbungsunterlagen gesichtet und dabei bereits qualifizierte Kandidaten herausgefiltert. Hierbei unterstützt erneut das Anforderungsprofil, welches bei der Sichtung zu Hilfe genommen werden kann.

 

Die Vorauswahl richtet sich nach verschiedenen Kriterien:

 

Formale Kriterien

Hierbei wird geprüft, ob der Kandidat den gewünschten Bewerbungsweg eingehalten hat. Ebenso, ob die Bewerbung den allgemeinen Standards entspricht.

 

Dabei helfen Fragen wie

 

  • Sind die Bewerbungsunterlagen vollständig, gut zu lesen und ohne Fehler?
  • Wie sieht die Bewerbungsmappe aus? Ist sie sauber und knickfrei? (Betrifft nur Bewerbungen, die postalisch eingehen)
  • Ist der Lebenslauf lückenlos und auf dem aktuellen Stand?

Recruitern empfiehlt es sich, an dieser Stelle bereits Notizen zu machen und offene Fragen bzw. Widersprüche zu vermerken.

 

Muss-Anforderungen

Hier kommt das Anforderungsprofil wieder zum Einsatz. Welche Voraussetzungen sind für die Stelle notwendig? Kann der Kandidat diese nicht erfüllen, schafft er es nicht in die engere Auswahl und ihm wird eine Absage zugestellt.

 

Nice-to-have-Anforderungen

Darunter fallen zusätzliche Qualifikationen, die sich der Arbeitgeber wünscht. Sie sind für eine Einstellung jedoch nicht zwingend notwendig, daher sind diese in einer Stellenausschreibung weiter unten gelistet. Durch verschiedene Weiterbildungsmaßnahmen kann ein Kandidat sich das Wissen auch nach einer Einstellung aneignen.

 

In der Praxis zeigt sich, dass Kandidaten bereits eine Absage erhalten, wenn sie nicht die Formalien eingehalten haben. Sind zudem auch nicht alle Muss-Kriterien erfüllt, so trennt sich an dieser Stelle die Spreu vom Weizen.

 

Methoden der Personalauswahl

Da die Bewerbungsunterlagen, sprich das Anschreiben, der Lebenslauf sowie Zeugnisse, nur einen ersten Einblick über die Qualifikation eines Kandidaten geben, gilt es einen persönlichen Eindruck von der Person zu gewinnen. Hierbei ist wichtig, dass die sozialen Kompetenzen eines Bewerbers herausgefunden werden. Zum Einsatz kommen dabei Testverfahren, Auswahlgespräche, Assessment Center, aber auch Telefoninterviews sind heute gang und gäbe.

 

Vorstellungsgespräch

Das Vorstellungsgespräch ist der Klassiker bei der Personalauswahl. Unterschieden wird zwischen Einzelinterview und Gruppeninterview. Bei letzterem werden mehrere Kandidaten eingeladen, die gemeinsam am Gespräch teilnehmen. Vorteil für den Personaler ist, dass er die Bewerber im direkten Vergleich hat. Bei beiden Gesprächsvarianten ist wichtig, dass dieses strukturiert durchgeführt wird. Beide Seiten, sprich Bewerber und Recruiter, sollten sich vorab mit der Gegenseite auseinandersetzen und offene Fragen notieren. Diese können im Laufe des Gesprächs beantwortet werden. Ebenso sollten sowohl Recruiter als auch Bewerber passende Antworten auf die jeweiligen Fragen parat haben.

 

Assessment Center

Das Assessment Center ist mit einem hohen Aufwand verbunden. Dieses Verfahren kann das Unternehmen selbst durchführen. Jedoch gibt es auch die Möglichkeit, einen externen Berater hinzuzuziehen. In der Regel wird das Assessment Center in einer Gruppe durchgeführt. Es besteht aus mehreren Runden und kombiniert mehrere Methoden miteinander. Ein solches Verfahren kann bis zu drei Tagen andauern. Ziel des Assessment Center ist, zu erfahren, welche fachlichen und sozialen Kompetenzen bei den einzelnen Kandidaten vorliegen.

 

Es besteht auch die Möglichkeit, dies durch ein Online Assessment zu testen. Dabei werden meistens drei verschiedene Testverfahren durchgeführt.

 

  • Normatives Testverfahren
    Prüfung der persönlichen Eigenschaften und Kompetenzen. Dazu gehören Kontaktfähigkeit, Leistungsmotivation oder Handlungsorientierung.
  • Ipsatives Testverfahren
    Hierbei werden Verhaltensweisen und Fähigkeiten der Kandidaten beobachtet, wenn sich diese in einer bestimmten Situation befinden.
  • Kriterienorientiertes Testverfahren
    Dies ist eine Mischung aus den beiden zuvor genannten Verfahren. Geprüft wird die Ausprägungsstärke von Merkmalen, Eigenschaften und dem Verhalten.

Zum Schluss werden die Ergebnisse verglichen. Dabei kommt auch häufig das Matching zum Einsatz. Das Profil des Bewerbers und das Anforderungsprofil werden miteinander abgeglichen. Das Matching läuft meist automatisiert ab, da die Basis bestimmte Algorithmen bilden.

 

Kategorie: Personalrecruiting

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