Wer nutzt TikTok als Suchmaschine eher als Google?
Nicht nur die Gen Z nutzt die Kurzvideo-App TikTok, um sich zu informieren. Auch andere Generationen tun es ihr gleich – wenn auch weniger ausgeprägt. Woher wir das wissen? Aus einer Studie des bekannten Softwareunternehmens Adobe, die unter amerikanischen Nutzenden durchgeführt wurde.
Das sagten die Studienteilnehmenden auf die Frage, ob sie schonmal TikTok als Suchmaschine benutzt haben:
- Generation Z: 64 Prozent
- Millennials: 49 Prozent
- Generation X: 29 Prozent
- Babyboomer: 14 Prozent
Aber warum nutzen die verschiedenen Generationen TikTok als Suchmaschine? Die vier häufigsten Antworten:
- Das Kurzvideo-Format ist informativer und leichter verdaulich (44 Prozent)
- Mir gefällt der Storytelling-Aspekt von TikTok-Videos (34 Prozent)
- Der Content ist personalisierter (31 Prozent)
- Die Information ist aktueller (29 Prozent)
Warum ist TikTok als Suchmaschine so beliebt?
TikTok als Suchmaschine – das ist neu. Aber beliebt ist die App schon lange. Kurze Videos, gute Unterhaltung, schneller Zeitvertreib: Mit diesem Rezept hat TikTok allein in Deutschland rund 21 Millionen Nutzer*innen hinter sich versammelt. Inzwischen ist das Contentangebot so breit gefächert, dass es sich hierin sehr gezielt nach konkreten Insights suchen lässt.
Aber wonach suchen User, wenn sie TikTok als Suchmaschine nutzen? In der Regel geht es um schnelle, visuell ansprechende und authentische Inhalte, die spezifische Informationen oder Inspirationen bieten. Zu den häufigsten Suchanfragen auf TikTok gehören:
- How-to-Videos:
User suchen oft nach kurzen Tutorials oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen, z.B. für Make-up, Rezepte, Handwerk, technische Tipps oder DIY-Projekte. - Produktempfehlungen und Reviews:
TikTok ist ein beliebter Ort für Produktempfehlungen und authentische Reviews, vor allem im Bereich Beauty, Mode, Gadgets und Lifestyle-Produkte. - Rezeptideen:
Kulinarische Trends und einfache Rezepte sind häufig gesuchte Inhalte auf TikTok. Nutzer schätzen kurze, leicht verständliche Kochvideos. - Tipps und Hacks:
User suchen nach praktischen Lifehacks und Tipps für den Alltag, z.B. für Organisation, Reisen, Fitness, oder Produktivität. - Trends und Challenges:
TikTok-Trends und virale Challenges spielen eine zentrale Rolle. Nutzer suchen gezielt nach aktuellen Trends, die sie selbst ausprobieren oder mitmachen können. - Nachrichten und aktuelle Ereignisse:
Immer mehr Menschen nutzen TikTok, um sich über aktuelle Ereignisse, Nachrichten oder populäre Themen wie Popkultur, Politik und gesellschaftliche Entwicklungen zu informieren. - Inspiration:
Nutzer suchen nach kreativen Ideen und Inspirationen, sei es für Mode, Innenarchitektur, Kunst oder Reisen. - Unterhaltung:
Viele User suchen einfach nach unterhaltsamen Videos, sei es Comedy, Memes oder kurze Clips von Influencern und Content Creators.
Wie reagiert TikTok auf diese Veränderung im Suchverhalten?
TikTok hat auf das veränderte Suchverhalten seiner Nutzer bereits reagiert, indem es seine Plattform zunehmend als eine visuelle Suchmaschine positioniert. Es implementiert verschiedene Funktionen und Features, um den Nutzern eine bessere Sucherfahrung zu bieten.
- Verbesserte Suchalgorithmen:
TikTok hat seine Suchfunktion optimiert, um relevantere und personalisierte Suchergebnisse zu liefern. Der Algorithmus berücksichtigt die Vorlieben der Nutzer und zeigt Inhalte an, die ihren bisherigen Interaktionen entsprechen. - Keyword-Optimierung und Hashtags:
TikTok ermutigt Content Creators, ihre Videos besser zu optimieren, indem sie relevante Keywords in Titeln, Beschreibungen und Hashtags verwenden. Diese Keywords helfen Nutzern, Videos zu bestimmten Themen schneller zu finden, wodurch die Plattform mehr als Suchmaschine genutzt wird. - Video-SEO:
TikTok ermöglicht es Nutzern und Marken, ihre Inhalte durch eine Art Video-SEO (Search Engine Optimization) sichtbarer zu machen. Creators achten darauf, ihre Videos so zu gestalten, dass sie in Suchergebnissen prominent erscheinen, ähnlich wie bei einer klassischen Suchmaschinenoptimierung. - Einführung von visuellen Suchfunktionen:
TikTok experimentiert mit visuellen Suchtechnologien, um es den Nutzern zu ermöglichen, Inhalte basierend auf den gesehenen Videos zu finden. Ähnlich wie bei einer Bildsuche können User weitere ähnliche oder verwandte Videos entdecken. - Erweiterte Kategorisierung:
TikTok hat begonnen, Videos besser zu kategorisieren, um spezifische Nischen anzusprechen. Dies ermöglicht es den Nutzern, gezielt nach bestimmten Themen wie „How-to“, „Rezepte“, „Produkttests“ oder „Reiseinspirationen“ zu suchen. - Lokalisierte Inhalte:
TikTok hat begonnen, den Nutzern lokalere und auf ihre Region zugeschnittene Inhalte zu präsentieren. Dies kommt dem Bedürfnis entgegen, nach standortspezifischen Informationen zu suchen, z.B. bei Veranstaltungen, Trends oder Restaurants in der Nähe. - Partnerschaften mit Suchmaschinen:
TikTok hat sich mit Suchmaschinen wie Google zusammengetan, um Inhalte auch über traditionelle Suchmaschinen auffindbar zu machen. So werden TikTok-Videos zunehmend in den Google-Suchergebnissen angezeigt, was die Reichweite der Plattform als Suchmaschine erweitert.
Wie können Unternehmen von dieser Entwicklung profitieren?
Das Ganze ist natürlich auch interessant für Arbeitgeber. Denn bei TikTok können sie viele Menschen mitten in ihrem Alltag erreichen. Und das in einer App, mit der Talente jeden Tag viel Zeit verbringen. Laut Adobe-Studie nutzen schon 54 Prozent der Unternehmen TikTok als Plattform, um für sich zu werben.
Sie tun es rege – mit durchschnittlich neun Postings pro Monat – und mit Erfolg: 84 Prozent der TikTok-Nutzer*innen aus der DACH-Region suchen weitere Informationen, wenn Unternehmen etwas zu Projekten oder Produkten posten. Und hierin steckt auch eine Chance für Ihr Recruiting: Denn was im Marketing funktioniert, ist oft auch hervorragend für die Personalgewinnung.
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Unternehmensvideos bei TikTok: Das ist entscheidend
Wenn Sie TikTok für Ihr Recruiting nutzen möchten, sollten Sie auf Kürze setzen. Bewegtbild bei TikTok darf nämlich nur bis zu 60 Sekunden lang sein, wenn Sie es mit der App erstellen. Etwas mehr Spielraum haben Sie, wenn Sie Videos hochladen: Diese dürfen dann bis zu 3 Minuten dauern. Immer wieder wird auch berichtet, dass TikTok mit längeren Videos experimentiert.
Klar ist aber auch: TikTok-Nutzende sind es gewohnt, kurze und unterhaltsame Clips zu sehen. Sie nutzen die App als schnellen Zeitvertreib. Stellen Sie sich Ihr Video als Elevator Pitch vor. Bei einem solchen Pitch geht es ja darum, in nur 60 Sekunden eine Idee so zu präsentieren, dass sie begeistert. Pitchen Sie bei TikTok Ihre Jobs und überzeugen Sie Talente.
Videos für TikTok drehen: Tipps zum Inhalt
Bei einem Video ist natürlich die erste Frage: Wer soll vor die Kamera? Am besten Ihre Mitarbeitenden – also die potenziellen Kolleginnen und Kollegen der Talente. Denn sie können am überzeugendsten für die Jobs in Ihrem Unternehmen werben. Schauen Sie sich also nach Freiwilligen in der jeweiligen Fachabteilung um oder holen Sie Azubis vor die Kamera, wenn Sie weitere Azubis für Ihr Unternehmen gewinnen möchten – Augenhöhe entscheidet.
Wenn dann die Kamera läuft, zählen die folgenden Tipps:
- Authentisch auftreten:
Lassen Sie Ihre Mitarbeitenden frei sprechen. Das sorgt in der Regel dafür, dass sie nicht zu hochgestochen reden. Auch ein nicht zu strenger Kleidungsstil ist angesagt. Und etwas Humor bzw. Augenzwinkern kommt bei TikTok gut an. - Wichtiges weitererzählen:
Sie haben im Video nicht viel Zeit. Konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Informationen zur offenen Stelle. Benefits kommen natürlich immer gut an. Übrigens: Bei der Gen Z sind Mobilitätszuschüsse, flexible Arbeitsmodelle und die betriebliche Altersvorsorge besonders beliebt. - Lohn leaken:
Geben Sie im Video etwas über das Gehalt preis. Talente honorieren das. Frühzeitige Gehaltstransparenz wird sowieso bald Pflicht – durch neue EU-Vorschriften. Setzen Sie diese schon jetzt um und boosten Sie Ihr Recruiting. - Hintergründe herzeigen:
Geben Sie Talenten, im wahrsten Sinne des Wortes, einen Einblick in Ihr Unternehmen. Das heißt nicht unbedingt, dass Sie Kamerafahrten veranstalten müssen. Filmen Sie einfach Ihre Mitarbeitenden vor verschiedenen Hintergründen (z. B. im Büro oder im Pausenraum). - Arbeitsalltag ablichten:
Immer gut an kommen Szenen aus dem Arbeitsalltag. Zeigen Sie Ihre Mitarbeitenden bei einem angeregten Meeting, beim entspannten Plausch an der Kaffeemaschine oder einem spaßigen Match am Tischkicker. - Hashtags haben:
Die richtigen Hashtags sorgen dafür, dass Ihr Video von Talenten gefunden wird. Sie brauchen Inspiration? Schauen Sie, mit welchen Hashtags Unternehmen erfolgreich offene Stellen bewerben. Einige der Top-Hashtags: #jobs, #work, #career. - Musik mitnehmen:
Untermalen Sie Ihr Video mit Songs und/oder Sounds. Dabei sollten Sie aber unbedingt darauf achten, dass die Musik lizenzfrei ist. Wenn Sie etwa bekannte Popsongs verwenden möchten, brauchen Sie dafür eine Genehmigung – Stichwort Urheberrecht. - Aufforderung aufnehmen:
Am Ende sollte ein klarer Call-to-Action (CTA) stehen. Zum Beispiel: „Bewerben Sie sich jetzt“, „Wir freuen uns auf Deine Bewerbung“ oder „Schauen Sie gerne auf unserer Karriereseite vorbei“.
Videos für TikTok drehen: Tipps zum Drumherum
Vor- und Nachbereitung, Equipment, Ton und Beleuchtung – Videos, die auf TikTok gut funktionieren haben ihre ganz eigenen Regeln. Hier sind zwei von ihnen:
- Schnitt und Gestaltung:
Schneiden Sie das Video schnell und dynamisch – am besten angepasst an die gewählte Hintergrundmusik. Springen Sie zwischen Szenen hin und her, nutzen Sie je nach Passung Zoom-Effekte, Filter, Sticker und mehr. Ihrer Kreativität sind bei TikTok-Videos praktisch keine Grenzen gesetzt. - Qualität der Aufnahme:
Die Bildqualität sollte in Ordnung sein – logisch. Aber Sie brauchen keine Profi-Auflösung. Die geht im Zweifelsfall zu Lasten der Authentizität. Oder anders gesagt: Rau ist schlau. Arbeiten Sie mit natürlichem Licht und nutzen Sie das Smartphone-Mikrofon. Auch die Kameraführung darf frei und locker sein.
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