Was ist die Candidate Journey?
Die Candidate Journey beschreibt den Weg, den ein Bewerber von der ersten Berührung mit einem Unternehmen bis hin zur finalen Einstellung durchläuft. Sie lässt sich in mehrere Phasen unterteilen:
- Die Anziehungsphase (Attraction), in der das Interesse potenzieller Kandidaten geweckt wird.
- Die Bewerbungsphase (Application), in der sich Kandidaten auf ausgeschriebene Stellen bewerben.
- Die Bewertungsphase (Selection), in der Unternehmen eine Vorauswahl treffen und die Eignung der Bewerber bewerten.
- Die Einstellungsphase (Hiring), in der Kandidaten eingestellt und ins Unternehmen integriert werden.
Studie zu KI im Recruiting – Zahlen und Fakten
Künstliche Intelligenz kann in jeder dieser Phasen unterstützen. Aktuelle Studien zeigen, dass der Einsatz von KI im Bewerbungsprozess bereits weit verbreitet ist. Laut einer Erhebung von LinkedIn nutzen über 67 Prozent der Recruiter weltweit KI-gestützte Tools, um Lebensläufe zu analysieren und eine Vorauswahl von Talenten zu treffen. Zudem gaben 55 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie durch den Einsatz von KI die Effizienz ihres Recruitings erheblich steigern konnten.
Die Automatisierung von Bewerbungsprozessen durch KI hat auch zu einer höheren Zufriedenheit der Bewerber geführt. 70 Prozent der Kandidaten gaben an, dass sie es schätzen, wenn sie schnell Feedback zu ihrer Bewerbung erhalten, selbst wenn dieses von einem Chatbot kommt.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass KI im Recruiting nicht nur intern für mehr Effizienz sorgt, sondern auch das Bewerbererlebnis – die Candidate Experience – deutlich verbessert. Aber welche Tools helfen dabei konkret? Das schauen wir uns jetzt für jede einzelne Phase in der Candidate Journey an.
Wie kann KI im Recruiting in der Anziehungsphase unterstützen?
In der Anziehungsphase geht es darum, das Interesse potenzieller Kandidaten zu wecken und sie auf das Unternehmen aufmerksam zu machen. Ein starkes Employer Branding, gut platzierte Stellenanzeigen und ein effektives Active Sourcing sind hier entscheidend. Künstliche Intelligenz (KI) kann in allen Fällen wertvolle Unterstützung leisten – bereits beim Prozess der Stellenanzeigenerstellung kann sie vieles einfacher machen.
Während größere Unternehmen für das perfekte Wording in Stellenanzeigen gerne die Dienste von Agenturen in Anspruch nehmen, kennen Personalverantwortliche kleinerer Unternehmen, die nicht über ein entsprechend hohes Budget verfügen, ein gewisses Phänomen nur zu gut: Die Angst vor dem leeren Blatt.
KI hilft im Recruiting, automatisch Stellenanzeigen zu generieren
Es kann dauern, die richtigen Worte für eine Stellenanzeige zu finden. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der es gilt, offene Stellen so schnell und effizient wie möglich zu besetzen. Stichwort: Fachkräftemangel – in vielen Bereichen sind Talente hart umkämpft. An dieser Stelle kann KI zum Einsatz kommen.
Mit Tools wie dem AI-Jobwriter gibt es eine Lösung, die das Texten von Stellenanzeigen deutlich erleichtert. Mit nur wenigen Klicks erstellen Recruiter kostenlos komplette Stellenanzeigen.
Stellenanzeigen auf Knopfdruck
Und so geht’s: Geben Sie den Jobtitel für eine offene Stelle und die URL ihrer Unternehmens- oder Karrierewebsite ein. Der AI-Jobwriter analysiert nun die Inhalte Ihrer Karriereseite und extrahiert daraus die Informationen, die für potenzielle Bewerber am relevantesten sind:
- Unternehmenswerte
- Benefits
- Firmenkultur
- Work-Life-Balance-Angebote
- Karriereoptionen
Diese Daten werden nun automatisch an ChatGPT übermittelt – die KI erstellt aus diesen Informationen eine spezifische Stellenanzeige, die zu dem angegebenen Jobtitel passt. Einfacher geht’s nicht: Schauen Sie gerne unserem Kollegen Florian Grösch über die Schulter – im nachfolgenden Video erklärt er den AI-Jobwriter Schritt für Schritt.
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Mehr InformationenBeeSite – Better Ads 2.0 – Der einfache Weg zu besseren Stellenanzeigen
Wir haben noch einen weiteren Tool-Tipp für optimale Stellenanzeigentexte: BetterAds 2.0, Ihr KI-gestütztes Analyse-Cockpit, optimiert schnell und einfach die Texte Ihrer Stellenanzeigen. Das Besondere: Die KI ist darauf ausgelegt, Stellenanzeigen zu generieren, die alle Geschlechter ansprechen und perfekt auf Google ranken. Generieren Sie 75 Prozent mehr Klicks auf den Bewerben-Button und erhöhen den Frauenanteil unter Ihren Bewerbenden, indem Sie geschlechtsspezifische Formulierungen, die eher ein männliches Publikum ansprechen, entfernen. Hier mehr erfahren >>>
Wie Künstliche Intelligenz das Active Sourcing optimiert
Wir hatten es bereits angeteasert: Auch im Active Sourcing kann KI unterstützen. Hier identifiziert eine Künstliche Intelligenz vollautomatisch passende Kandidaten aus riesigen Datenpools und Business Netzwerken für Sie. Sind diese gefunden, werden sie persönlich von erfahrenen Recruitern angesprochen und auf ihre Qualifikation sowie Wechselwilligkeit hin geprüft.
Bereits nach wenigen Tagen erhalten Sie eine Liste mit den besten Kandidaten für Ihre offene Position! Die Passgenauigkeit ist so hoch, dass sich 5,1 Prozent aller angesprochenen Kandidaten bewerben. Die Besetzungsquote liegt bei 70 Prozent! Hier gibt’s mehr Informationen.
Gezielte Ansprache durch Datenanalyse und Candidate Personas
Kommen wir nun zum letzten Themenschwerpunkt, bei dem KI in der ersten Phase der Candidate Journey unterstützen kann: Employer Branding – die Entwicklung einer Arbeitgebermarke. Diese steht und fällt zum Beispiel mit einer Karriere-Website, die den Kandidaten in den Mittelpunkt (Candidate Centricity) stellt. Ergänzt um Social-Media-Kampagnen oder Recruiting Videos und viele weitere Maßnahmen.
Sie alle eint ein entscheidender Aspekt: Jeder Touchpoint muss ab Sekunde eins fesseln und direkt die Bedürfnisse Ihrer Talente ansprechen. Denn diese kennen kein Erbarmen mehr: Was nicht auf Anhieb catchy ist, wird weggeklickt. Chance vertan! Umso wichtiger ist eine Zielgruppenanalyse – sie verrät Ihnen, worauf es Talenten ankommt und mit welchen Botschaften Sie sie abholen.
KI im Recruting: Candidate Personas auf Knopfdruck
Hierbei helfen Candidate Personas – fiktive Profile potenzieller Bewerber, die auf Datenanalysen basieren und die Eigenschaften idealer Bewerber für bestimmte Positionen beschreiben. Sie vermitteln Ihnen einen klaren Eindruck, wie Ihre Zielgruppe tickt, was ihr in einem Unternehmen wichtig ist, was letztlich den Wunsch zur Bewerbung auslöst und auf welchen Kanälen Sie sie erreichen.
Auch hier kann KI im Recruiting helfen – durch die automatisierte Analyse tausender Bewerberdaten, demografischer Informationen und Verhaltensmuster entstehen sehr praxisnahe Candidate Personas. Aber wie funktioniert das genau? Das erklärt Stefan Rippler, Geschäftsführer des Persona Instituts, das sich auf datenbasierte Candidate Personas spezialisiert hat, im nachfolgenden Video.
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Mehr InformationenKann KI menschliche Recruiter ersetzen?
Bis hierhin haben wir schon eine ganze Menge gehört, was KI im Recruiting alles kann. In diesem Zusammenhang kommt Ihnen vielleicht eine bestimmte Frage in den Sinn: Kann KI menschliche Recruiter ersetzen? Die Antwort lautet: Nein. KI hilft zwar bei der Automatisierung, Optimierung und Beschleunigung von Prozessen, ist aber kein Ersatz für die strategische und kreative Arbeit eines Recruiters aus Fleisch und Blut.
Besonders in der Anziehungsphase der Candidate Journey, in der es ja um den Aufbau einer emotionalen Verbindung zum Bewerber geht, sind menschliche Fähigkeiten wie Empathie, Kreativität und die strategische Ausrichtung der Kommunikation unerlässlich.
KI-Tools wie der AI Jobwriter oder datenbasierte Candidate Personas unterstützen bei der effizienten und professionellen Erstellung von Stellenanzeigen und Employer Branding Kampagnen, aber die Feinabstimmung aller Maßnahmen liegt weiterhin in den Händen der Recruiter, die für den notwendigen Human Touch in der Personalbeschaffung sorgen.
KI im Recruiting: So hilft sie in der Bewerbungsphase
Lassen Sie uns jetzt einen Blick auf die zweite Phase der Candidate Journey werfen – die Bewerbungsphase. Haben Bewerber ihre Unterlagen erstmal bei Ihnen eingereicht, kommt alles auf das richtige Timing an. Talente erwarten heute zeitnahe und regelmäßige Rückmeldungen von Arbeitgebern. Umso wichtiger ist es, einen reibungslosen Prozess zu gewährleisten. Aber das ist gar nicht so leicht.
Immerhin müssen Recruiter zig Lebensläufe durchsehen, um die besten Kandidaten herauszufiltern. Das kostet Zeit, viel Zeit.
Aber auch dafür gibt es eine Lösung aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz. KI-gestützte Bewerbermanagementsysteme beschleunigen diesen Prozess erheblich. Sie analysieren Bewerbungsunterlagen und gleichen automatisch ab, ob Talente die gesuchten Qualifikationen, Fähigkeiten und Erfahrungen mitbringen. Experten bezeichnen das als Matching. Der Vorteil liegt auf der Hand: Anstatt stundenlang Bewerbungen einzeln zu sichten, erhalten Recruiter auf Knopfdruck eine Liste der am besten geeigneten Kandidaten. Problem gelöst – dank KI im Recruiting.
Chatbots für die Bewerberkommunikation
Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Bewerbungsphase ist die Kommunikation mit den Kandidaten. Bewerber wünschen sich schnelle Rückmeldungen zu ihrem Bewerbungsstatus oder haben Fragen zum weiteren Prozess. Wie wäre es da mit einem KI-basierten Chatbot als Recruitingvereinfacher? Dieser beantwortet per WhatsApp häufig gestellte Fragen in Echtzeit und sorgt so für eine kontinuierliche Interaktion zwischen dem Unternehmen und den Bewerbern.
Diese Chatbots sind inzwischen so ausgereift, dass sie sogar komplexere Unterhaltungen führen können. Sie geben beispielsweise Updates zum Bewerbungsprozess, koordinieren Termine für Interviews und informieren den Bewerber über den Status seiner Bewerbung. Das erhöht die Transparenz und verbessert das Bewerbererlebnis erheblich, da die Kandidaten sich stets gut informiert fühlen.
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Was sind die Vorteile von KI im Recruiting?
In der Bewerbungsphase werden die Vorteile, die KI im Recruiting bringt, besonders deutlich:
- Zeitersparnis: Durch das automatisierte Screening von Lebensläufen und die Vorauswahl geeigneter Kandidaten sparen Recruiter enorm viel Zeit.
- Objektivität: KI eliminiert viele der unbewussten Vorurteile, die beim manuellen Lesen von Lebensläufen auftreten können. Eine Künstliche Intelligenz lässt sich weder durch das Alter, das Geschlecht oder die Ethnie eines Talents irritieren. Im Ergebnis wird der Prozess fairer.
- Skalierbarkeit: KI-Tools können problemlos große Mengen an Bewerbungen verarbeiten, ohne dass die Qualität der Analyse leidet.
- Verbesserte Kommunikation: Chatbots sorgen dafür, dass Bewerber auf dem Laufenden bleiben und offene Fragen schnell beantwortet werden.
KI im Recruiting: Die Bewertungsphase
Wenden wir uns nun der dritten Phase in der Candidate Journey zu – der Bewertungsphase. In dieser treffen Recruiter eine Vorauswahl an Bewerbern, die am besten für eine offene Position geeignet sind. Diese Phase ist besonders zeitintensiv – denn jetzt werden die Qualifikationen und Fähigkeiten der Kandidaten intensiv geprüft.
Ein Bereich, in dem KI in der Bewertungsphase unterstützt, ist die Durchführung von Eignungstests. KI-gestützte Tools können Tests erstellen und auswerten, die darauf abzielen, die Fähigkeiten und Kompetenzen der Kandidaten zu überprüfen. Diese Tests reichen von fachlichen Kenntnissen bis hin zu psychometrischen Bewertungen, um die Eignung der Bewerber für eine bestimmte Position zu messen.
Datenbasierte Analyse zur Vorauswahl von Kandidaten
Zusätzlich zu den Eignungstests kann KI auch bei der Vorauswahl von Kandidaten unterstützen, indem sie datenbasierte Bewertungen erstellt. Algorithmen analysieren große Mengen an Daten aus verschiedenen Quellen – zum Beispiel den Lebensläufen, den Testergebnissen und den Ergebnissen der Interviews. Auf Grundlage dieser Analysen können Recruiter eine fundierte Entscheidung treffen, welche Bewerber in die nächste Runde eingeladen werden sollen.
Diese datengestützte Vorauswahl hilft dabei, die besten Kandidaten schneller zu identifizieren, indem sie automatisch die relevanten Kriterien bewertet. Der gesamte Prozess gewinnt an Objektivität und Effizienz, was besonders in langen Bewerbungsverfahren von Vorteil ist.
Wie können Unternehmen Kandidaten Zweifel am Einsatz von KI nehmen?
Trotz der vielen Vorteile von KI im Recruiting bleibt eine zentrale Herausforderung: Kandidaten bestehende Zweifel zu nehmen. Umfragen zeigen, dass diese vor allem in dieser Phase der Candidate Journey gemischte Gefühle gegenüber dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz haben. Laut einer Umfrage von PwC gaben 40 Prozent der Bewerber an, dass sie skeptisch sind, wenn sie den Eindruck haben, dass ausschließlich KI ihre Bewerbung bewertet.
Die Sorge, dass wichtige zwischenmenschliche Aspekte übersehen werden, ist groß. Um diese Bedenken zu zerstreuen, sollten Unternehmen diese wichtigen Maßnahmen ergreifen: und diese gegenüber Talenten von Anfang an kommunizieren:
- Transparente Kommunikation: Unternehmen sollten von Anfang an klarstellen, in welchen Phasen des Bewerbungsprozesses KI zum Einsatz kommt und welche Rolle sie dabei spielt. Bewerber sollten wissen, dass KI lediglich als Unterstützung dient und die finalen Entscheidungen von Menschen getroffen werden.
- Menschliche Kontrolle: Es sollte immer menschliches Zutun in jedem Schritt des Prozesses vorhanden sein. Kandidaten sollten wissen, dass Recruiter weiterhin involviert sind und die KI nur als Hilfsmittel verwenden, um den Prozess effizienter zu gestalten.
Einstellungsphase – so unterstützt KI im Recruiting
Kommen wir nun zur vierten und letzten Etappe der Candidate Journey, der Einstellungsphase. Jetzt kommt es zum final Countdown: Welcher Kandidat wird eingestellt? Ein großer Teil der Arbeit in der Einstellungsphase besteht in der Koordination zwischen verschiedenen Parteien – von den finalen Gesprächen bis hin zur Vertragsunterzeichnung und den Vorbereitungen für das Onboarding. Und auch hier hilft KI wieder.
Automatisierte Terminplanungstools sind zum Beispiel besonders nützlich, um Interviews, Vertragsgespräche oder andere Treffen effizient zu organisieren. Diese Tools können Kalender von Recruitern und Kandidaten synchronisieren, verfügbare Termine vorschlagen und automatisch Erinnerungen verschicken.
Unterstützung bei der Kommunikation und beim Onboarding
Ein weiterer wichtiger Helfer ist die automatisierte Kommunikation. KI-basierte Systeme können personalisierte E-Mails versenden, die den Kandidaten über den aktuellen Stand im Bewerbungsprozess informieren. Diese Updates erhöhen die Transparenz und sorgen dafür, dass das Talent immer über die nächsten Schritte informiert ist. Dies trägt zu einer positiven Candidate Experience bei, denn der Bewerbende fühlt sich wertgeschätzt und gut informiert.
Nach der finalen Entscheidung kann KI den Übergang in die neue Position erleichtern. KI-gestützte Onboarding-Plattformen bieten neuen Mitarbeitern Zugang zu allen wichtigen Informationen und Dokumenten, die sie für ihren Start im Unternehmen benötigen. Dies umfasst alles von digitalen Vertragsunterzeichnungen bis hin zu Schulungsmaterialien, die mithilfe von KI personalisiert werden können.
Beispiele für den erfolgreichen Einsatz von KI im Recruiting
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Recruiting bietet – wie wir gesehen haben – eine riesige Bandbreite an Möglichkeiten und ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Viele Unternehmen nutzen bereits erfolgreich KI-basierte Tools, um ihre Rekrutierungsprozesse zu optimieren. Zum Beispiel:
#1 Unilever – KI-gestützte Vorauswahl und Videointerviews
Der Konsumgütergigant Unilever hat KI erfolgreich in seinen Rekrutierungsprozess integriert, um die Vorauswahl von Bewerbern zu automatisieren. Unilever nutzt ein KI-System, das Lebensläufe scannt und die besten Kandidaten für die nächste Runde identifiziert.
Im nächsten Schritt werden die Bewerber gebeten, an einem KI-gestützten Videointerview teilzunehmen. Die KI analysiert sowohl verbale als auch nonverbale Hinweise, um die Kandidaten auf Basis von Soft Skills und Potenzial zu bewerten. Diese Automatisierung hat es Unilever ermöglicht, die Zeit bis zur Einstellung erheblich zu verkürzen und gleichzeitig eine objektivere Auswahl zu gewährleisten.
#2 Vodafone – Chatbots zur Bewerberkommunikation
Vodafone hat in seinem Recruiting-Prozess Chatbots integriert, um die Kommunikation mit Bewerbern zu verbessern. Der Chatbot namens „TOBi“ unterstützt Bewerber, indem er Fragen zu offenen Stellen beantwortet, den Bewerbungsstatus überprüft und Termine für Interviews organisiert.
Durch den Einsatz von TOBi konnte Vodafone die Reaktionszeiten erheblich verkürzen und den Bewerbern eine nahtlose Erfahrung bieten. TOBi entlastet das HR-Team, indem er sich um Routineanfragen kümmert, während sich die Recruiter auf strategischere Aufgaben konzentrieren können.
#3 L’Oréal – KI für ein diverseres Recruiting
L’Oréal setzt auf KI, um eine diversere und inklusivere Bewerberauswahl zu gewährleisten. Mithilfe von KI-Algorithmen kann das Unternehmen potenzielle Bias in der Vorauswahl von Kandidaten eliminieren. Die KI bewertet Bewerbungen ausschließlich auf Basis der Qualifikationen und Fähigkeiten, was dazu beiträgt, dass Vorurteile auf Grundlage von Geschlecht, Herkunft oder anderen Faktoren minimiert werden. Diese Technologie hat L’Oréal dabei geholfen, den Einstellungsprozess fairer zu gestalten und eine breitere Vielfalt an Talenten anzuziehen.
Wie wird sich der Einsatz von KI im Recruiting entwickeln?
Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um zu sehen, wie tiefgreifend KI den Rekrutierungsprozess verändern wird. Hier sind einige Zukunftstrends, die sich abzeichnen:
Stärkere Personalisierung durch KI
Die Zukunft des Recruitings wird stark von der Fähigkeit der KI abhängen, noch personalisierter zu agieren. Während KI bereits heute in der Lage ist, Kandidaten auf Basis ihrer Qualifikationen und Erfahrungen zu bewerten, wird der nächste Schritt darin bestehen, noch feinere Unterschiede zwischen Bewerbern zu erkennen. Dies könnte zu einem vollständig personalisierten Rekrutierungsprozess führen, bei dem KI nicht nur Qualifikationen bewertet, sondern auch Vorlieben, Karriereziele und kulturelle Passung in Echtzeit analysiert.
KI-basierte Soft Skills-Analyse
Bisher konzentrieren sich viele KI-Tools hauptsächlich auf Hard Skills, doch in Zukunft wird KI immer mehr in der Lage sein, auch Soft Skills effektiv zu bewerten. Dies könnte durch die Weiterentwicklung von Natural Language Processing (NLP) und Machine Learning erreicht werden, wodurch KI die emotionale Kompetenz, Teamfähigkeit und Anpassungsfähigkeit von Kandidaten besser einschätzen kann.
Integration von KI in den gesamten Employee Life Cycle
Während KI heute hauptsächlich in der Candidate Journey genutzt wird, könnte sie in Zukunft den gesamten Employee Life Cycle abdecken. Vom Recruiting über das Onboarding bis hin zu Performance Reviews und der Talententwicklung – KI wird in der Lage sein, personalisierte Schulungspläne zu erstellen, die Mitarbeiterzufriedenheit zu messen und Fluktuationsprognosen zu treffen.
Vermehrter Einsatz von KI zur Förderung von Diversität
Die Förderung von Diversität und Inklusion wird in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen. KI wird zunehmend in der Lage sein, bestehende Vorurteile in Einstellungsprozessen zu identifizieren und zu eliminieren, um so fairere und diversere Einstellungen zu ermöglichen. Algorithmen werden kontinuierlich verfeinert, um sicherzustellen, dass sie keine unbewussten Bias reproduzieren und stattdessen den Fokus auf objektive, qualifikationsbasierte Entscheidungen legen.
Fazit zu KI im Recruiting
Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, den Recruiting-Prozess grundlegend zu verändern – und das nicht nur in einer fernen Zukunft, sondern bereits heute. Entlang der gesamten Candidate Journey unterstützt KI dabei, Prozesse zu optimieren, effizienter zu gestalten und sowohl für Recruiter als auch für Bewerber eine bessere Erfahrung zu schaffen.
Doch trotz aller Vorteile bleibt eines klar: KI kann menschliche Recruiter nicht vollständig ersetzen. Insbesondere in der strategischen Kommunikation, im Aufbau von Beziehungen und in der Beurteilung von Soft Skills bleibt der menschliche Faktor unerlässlich. Unternehmen müssen die Technologie sinnvoll und transparent integrieren und den Bewerbern vermitteln, dass hinter den Algorithmen immer noch Menschen stehen, die die finalen Entscheidungen treffen.
Mit dem richtigen Einsatz bietet KI jedoch eine echte Chance, die Effizienz zu steigern, den Rekrutierungsprozess fairer und datengestützter zu gestalten und das Erlebnis für Kandidaten zu verbessern. Die Herausforderung für die Zukunft wird darin bestehen, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren: die präzise Effizienz der Maschinen mit der emotionalen Intelligenz des Menschen.
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