Das Gehalt – eines der wichtigsten Benefits
Der Fachkräftemangel, von Stepstone auch Arbeitermangel genannt, ist eines der drängendsten Probleme auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Zahlreiche Unternehmen haben Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen, da qualifizierte Kandidaten fehlen oder sich aufgrund von Gehaltsunsicherheiten für andere Arbeitgeber entscheiden.
Da können Purpose, Aufgaben, Benefits noch so ausgeklügelt und passend sein: Das Gehalt ist letzten Endes einer der wichtigsten Faktoren bei der Jobwahl und eine transparente Vergütung kann den entscheidenden Unterschied machen:
- Laut der Stepstone-Befragung „Job & Gehalt 2024/2025“ nennen 63 % der Talente das Gehalt als wichtigstes Kriterium bei der Jobsuche.
- Zudem geben 86 % der Befragten an, dass konkrete Gehaltsangaben ihre Meinung über ein Unternehmen positiv beeinflussen.
- Für 82 % wäre eine transparentere Kommunikation zu Gehaltsspannen wünschenswert.
- 91 % der Befragten sehen, dass die Bedeutung des Gehalts bei der Jobwahl in den vergangenen Jahren zugenommen hat.
Unternehmen, die sich an diese Erwartungen anpassen, steigern ihre Attraktivität im Wettbewerb um Talente erheblich.
Was ist der Stepstone Gehaltsreport?
Beeindruckende Zahlen, die Handlungsdruck erzeugen. Aber es gibt Abhilfe: Der Stepstone Gehaltsreport 2025 bietet eine umfassende Analyse der aktuellen Gehaltslandschaft in Deutschland, die Unternehmen kennen sollten, um im Recruiting nicht schon an dieser Hürde zu scheitern.
- Er liefert detaillierte Einblicke in Verdienstmöglichkeiten in verschiedenen Branchen, Regionen und Berufsgruppen.
- Das Ziel ist es, Transparenz zu schaffen und Arbeitnehmern sowie Arbeitgebern eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Gehaltsverhandlungen zu bieten.
Der Stepstone Gehaltsreport 2025 richtet sich sowohl an Arbeitnehmer, die eine realistische Einschätzung ihres Marktwerts erhalten möchten, als auch an Unternehmen, die ihre Vergütungsstrategie optimieren wollen. Neben einer umfangreichen Datenauswertung enthält der Report zudem Empfehlungen für Unternehmen, um im Wettbewerb um die besten Talente konkurrenzfähig zu bleiben.
Was Sie in diesem Artikel erfahren
Wir haben den Report für Sie unter die Lupe genommen und die wichtigsten Punkte herausgearbeitet – Sie erfahren:
- Welche Faktoren das Gehalt beeinflussen
- Wie sich Gehälter je nach Region, Branche und Beruf unterscheiden
- Welche Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen bestehen
- Warum Gehaltstransparenz für Unternehmen immer wichtiger wird
- Welche gesetzlichen Neuerungen im Bereich Entgelttransparenz auf Unternehmen zukommen
- Welche Maßnahmen Unternehmen ableiten können, um wettbewerbsfähige Gehälter zu bieten
Welche Bereiche werden im Stepstone Gehaltsreport 2025 angesprochen?
Der Gehaltsreport 2025 behandelt eine Vielzahl an Themen rund um das Gehalt in Deutschland – wir haben die wichtigsten zusammengefasst:
Durchschnittsgehälter nach Branche, Region und Beruf
Der Report analysiert die Gehälter in unterschiedlichen Branchen, Regionen und Berufen, um ein detailliertes Bild der Verdienstmöglichkeiten zu zeichnen. Beispielsweise verdienen Beschäftigte im Bankwesen im Durchschnitt 63.250 Euro, in der Luft- und Raumfahrt 57.750 Euro und in der Pharmaindustrie 57.250 Euro.
Vergleich nach Bundesländern und Städten
Gehaltsunterschiede herrschen auch zwischen den einzelnen Bundesländern und Städten. So führen Städte wie München mit einem Durchschnittsgehalt von 56.250 Euro, Stuttgart mit 54.500 Euro und Frankfurt am Main mit 54.250 Euro die Liste der Top-Verdiener an. Diese Unterschiede sind auf regionale Wirtschaftsstärken und die Ansiedlung bestimmter Branchen zurückzuführen.

Wie gliedert sich das Gehalt in den einzelnen Bundesländern auf?
Die Grafik liefert Ihnen Antworten:

Einflussfaktoren wie Berufserfahrung, Unternehmensgröße und Bildungsabschluss

Der Stepstone Gehaltsreport 2025 untersucht außerdem, wie Faktoren wie Berufserfahrung, die Größe des Unternehmens und der Bildungsabschluss das Gehalt beeinflussen. In der Regel führen längere Berufserfahrung, höhere Bildungsabschlüsse und Tätigkeiten in größeren Unternehmen zu höheren Gehältern. Diese Erkenntnisse helfen dabei, die eigenen Verdienstmöglichkeiten realistisch einzuschätzen und Karriereentscheidungen fundiert zu treffen.

Gender-Pay-Gap: Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen
Ein zentrales Thema ist der Gender-Pay-Gap. Frauen verdienen im Median 12,4 % weniger als Männer. Dieser Unterschied wird sowohl unbereinigt als auch bereinigt betrachtet, wobei Letzteres strukturelle Unterschiede wie Qualifikation und Tätigkeit berücksichtigt. Trotz Fortschritten bleibt die Schließung dieser Lücke eine Herausforderung.
Ost-West-Gefälle in Deutschland
Das nach wie vor bestehende Einkommensgefälle zwischen Ost- und Westdeutschland ist ein weiteres Thema, zu dem die Daten genutzt wurden. Während in westdeutschen Bundesländern wie Hessen oder Baden-Württemberg die Gehälter höher ausfallen, liegen die Einkommen in ostdeutschen Bundesländern wie Thüringen oder Sachsen-Anhalt darunter. Dieses Gefälle spiegelt historische und wirtschaftliche Entwicklungen wider.

Gesetzliche Neuerungen und Transparenz im Gehalt
Der Stepstone Gehaltsreport informiert nicht nur über aktuelle Gehaltsentwicklungen, sondern beleuchtet auch die aktuellen gesetzlichen Entwicklungen zur Förderung von Gehaltstransparenz. Ein zentrales Beispiel hierfür ist die EU-Entgelttransparenzrichtlinie, die bis Juni 2026 in deutsches Recht umgesetzt werden muss. Diese Richtlinie verpflichtet Unternehmen, ihre Gehaltsstrukturen offenzulegen und für Transparenz zu sorgen, um Lohndiskriminierung zu reduzieren und faire Vergütung zu fördern.
Konkret sieht die EU-Entgelttransparenzrichtlinie unter anderem folgende Maßnahmen vor:
- Transparenz vor der Einstellung:
Bewerber haben das Recht auf Informationen über das Einstiegsgehalt oder die Gehaltsspanne. Die Frage nach dem vorherigen Gehalt ist unzulässig. - Transparenz während des Arbeitsverhältnisses:
Arbeitnehmer können Auskunft über ihr individuelles Gehalt und die durchschnittlichen Gehälter vergleichbarer Positionen des anderen Geschlechts verlangen. - Berichtspflichten für Unternehmen:
Unternehmen ab einer bestimmten Größe müssen regelmäßig über das geschlechtsspezifische Lohngefälle berichten. - Gemeinsame Gehaltsbewertung:
Die Richtlinie fördert geschlechtsneutrale Kriterien für die Bewertung von Arbeitsplätzen. - Stärkung der Rechtsdurchsetzung:
Betroffene erhalten verbesserte Möglichkeiten, ihre Rechte bei Lohndiskriminierung durchzusetzen, und die Beweislast kann sich verschieben.
Die bevorstehende Umsetzung dieser Richtlinie in deutsches Recht wird voraussichtlich zu einer signifikanten Weiterentwicklung des bestehenden Entgelttransparenzgesetzes führen und Unternehmen dazu zwingen, ihre Vergütungspraktiken zu überprüfen und transparenter zu gestalten.
Der Stepstone Gehaltsreport kann in diesem Kontext eine wichtige Rolle spielen, indem er wertvolle Daten und Einblicke in die aktuellen Gehaltsniveaus und -strukturen liefert und somit sowohl Arbeitnehmern als auch Unternehmen bei der Bewertung und Anpassung von Gehältern im Sinne der neuen Transparenzbestimmungen unterstützt.
Detaillierte Analysen einzelner Berufsgruppen
Nicht zuletzt enthält die Erhebung tiefergehende Analysen spezifischer Berufsgruppen, um detaillierte Einblicke in die Gehaltsstrukturen zu ermöglichen. Diese Informationen sind besonders wertvoll für Fachkräfte, die ihre Position im Markt besser verstehen möchten, sowie für Unternehmen, die wettbewerbsfähige Gehälter anbieten wollen.

Kurz: Der Stepstone Gehaltsreport 2025 dient somit als wertvolle Ressource für alle, die sich über Gehaltsstrukturen in Deutschland informieren möchten, sei es zur persönlichen Orientierung oder zur strategischen Unternehmensplanung.
Praktische Tipps für Unternehmen zur Optimierung der Gehaltsstrategie
1. Marktgerechte Gehaltsstrukturen entwickeln
Unternehmen sollten regelmäßig Marktanalysen durchführen, um sicherzustellen, dass ihre Gehälter wettbewerbsfähig sind. Das bedeutet, sich an branchenüblichen Vergütungen zu orientieren und eigene Gehaltsbänder entsprechend anzupassen. Studien wie der Stepstone Gehaltsreport bietet eine wertvolle Grundlage für solche Analysen.
Weitere gute Quellen sind:
- kununu Gehaltscheck: kununu ist eine bekannte Plattform für Arbeitgeberbewertungen und bietet auch einen umfangreichen Gehaltscheck. Nutzer können anonym ihre Gehälter angeben, wodurch eine große Datenbasis für Gehaltsvergleiche entsteht. Der kununu Gehaltscheck analysiert Gehälter nach verschiedenen Kriterien wie Beruf, Branche, Unternehmensgröße, Standort und Geschlecht https://campaigns.kununu.com/gehaltscheck/
- Lohnspiegel.de (WSI der Hans-Böckler-Stiftung): Der Lohnspiegel ist ein Projekt des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Er bietet einen kostenlosen Gehaltsrechner und detaillierte Gehaltsinformationen für über 500 Berufe. Die Datenbasis wird durch eine kontinuierliche Online-Befragung von Arbeitnehmern in Deutschland aufgebaut. https://www.lohnspiegel.de/
- Gehaltsvergleich.com: Dieses Portal bietet ebenfalls einen Gehaltsvergleich für verschiedene Berufe und Branchen. Nutzer können ihre eigenen Daten eingeben, um eine Einschätzung ihres Gehalts im Vergleich zu anderen zu erhalten. Es werden auch Gehaltsübersichten nach verschiedenen Kriterien angeboten. https://www.gehaltsvergleich.com/
- Robert Walters Gehaltsstudie: Das Personalberatungsunternehmen Robert Walters veröffentlicht jährlich eine detaillierte Gehaltsstudie für verschiedene Branchen und Positionen in Deutschland. Diese Studie bietet Einblicke in aktuelle Gehaltstrends und kann für Fach- und Führungskräfte relevant sein. https://www.robertwalters.de/leistungen/gehaltsstudie.html
- Michael Page Gehaltsreport: Ähnlich wie Robert Walters veröffentlicht auch Michael Page, ein weiteres Personalberatungsunternehmen, einen jährlichen Gehaltsreport, der Gehälter und Trends in verschiedenen Spezialisierungen analysiert. https://www.michaelpage.de/neuigkeiten-studien/gehaltsreport
- Gehaltsatlas der Bundesagentur für Arbeit: Der Gehaltsatlas der Bundesagentur für Arbeit bietet Informationen zu durchschnittlichen Gehältern in verschiedenen Berufen und Regionen Deutschlands. Die Daten basieren auf der Verdienststatistik der Bundesagentur für Arbeit. https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/
- Statistisches Bundesamt (Destatis) – Verdienste nach Branchen und Berufen: Das Statistische Bundesamt veröffentlicht ebenfalls Daten zu Verdiensten in Deutschland, aufgeschlüsselt nach Branchen und Berufen. Diese Daten sind eine wichtige offizielle Quelle für Gehaltsinformationen. https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Verdienste-Branche-Berufe/_inhalt.html
Diese Quellen bieten Ihnen eine breite Palette an Daten und Analysen zum Thema Gehalt in Deutschland und können eine wertvolle Ergänzung zum Stepstone Gehaltsreport 2025 für Ihren Artikel sein. Es ist ratsam, die Methodik und den Fokus der jeweiligen Erhebung zu berücksichtigen, um die Informationen richtig einzuordnen.
2. Gehaltstransparenz fördern
Studien zeigen, dass Gehaltstransparenz die Mitarbeiterzufriedenheit und das Vertrauen in das Unternehmen steigert. Arbeitgeber sollten offen kommunizieren, wie Gehälter berechnet werden, welche Faktoren berücksichtigt werden und welche Entwicklungsmöglichkeiten bestehen. Interne Gehaltsrichtlinien können dabei helfen, Willkür zu vermeiden und Fairness zu gewährleisten. Hilfreich ist es, über den Attraktivitätsfaktor Gehalt ganz prominent in Stellenanzeigen zu sprechen
3. Zusätzliche Benefits anbieten
Neben einem wettbewerbsfähigen Grundgehalt sind attraktive Zusatzleistungen ein wichtiger Faktor für die Mitarbeiterbindung. Dazu zählen unter anderem:
- Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten
- Betriebliche Altersvorsorge
- Weiterbildungsbudgets und Karriereförderung
- Gesundheitsmaßnahmen wie Fitnessprogramme oder Mental-Health-Angebote
4. Lohndiskriminierung aktiv vermeiden
Um unbewusste Gehaltsunterschiede zu vermeiden, sollten Unternehmen regelmäßige Gehaltsanalysen durchführen. Mithilfe von Gehaltsbenchmarking können Unternehmen überprüfen, ob Mitarbeiter mit vergleichbarer Erfahrung und Qualifikation gleich bezahlt werden.
5. Karrierepfade klar definieren
Mitarbeitende bleiben motivierter, wenn sie klare Entwicklungsperspektiven haben. Arbeitgeber sollten daher klare Kriterien für Gehaltserhöhungen und Karriereschritte definieren. Ein transparentes Beförderungsmodell kann dazu beitragen, dass Mitarbeiter*innen langfristig im Unternehmen bleiben.
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