Jobbörsen im Vergleich – drei Hauptkategorien an Stellenportalen
Es gibt drei Hauptkategorien an Stellenportalen: Während allgemeine und regionale Stellenbörsen durch Reichweitenstärke und Regionalität punkten, zeichnen sich Branchen-Stellenbörsen als spezialisierte, zielgerichtete Plattformen aus, die besonders bei der Besetzung von Fachkräftestellen an Bedeutung gewinnen.
Generalistische und regionale Kanäle stehen bei Arbeitgebern durchaus hoch im Kurs – doch an Branchenjobbörsen trauen sich viele nicht so recht heran: „Zu klein, zu unbekannt. Die besucht ja keiner! Das lohnt ja nicht!“ Aber täuschen Sie sich da mal nicht. Gerade im Multiposting sind Branchenstellenbörsen eine äußerst sinnvolle Komponente, da sie gezielt auf die Bedürfnisse von Fachkräften und Unternehmen in spezifischen Branchen ausgerichtet sind.
Der richtige Mix im Multiposting macht‘s
Im Gegensatz zu allgemeinen Jobbörsen, die eine breite Zielgruppe ansprechen, ermöglichen es branchenspezifische Plattformen, Stellenanzeigen genau dort zu platzieren, wo qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber aktiv nach passenden Positionen suchen. Dies erhöht die Reichweite in der relevanten Zielgruppe und steigert die Wahrscheinlichkeit, qualifizierte Fachkräfte schneller zu erreichen und einzustellen.
Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels bieten Branchenstellenbörsen somit einen klaren Vorteil, da sie einen direkteren Zugang zu spezialisierten Talenten ermöglichen. In Kombination mit anderen Kanälen im Multiposting entsteht so eine ausgewogene und effiziente Recruiting-Strategie. Um das noch einmal besser einordnen zu können, werfen wir im folgenden Jobbörsen Vergleich zunächst mal einen Blick auf die Unterschiede und Stärken der drei Hauptkategorien von Stellenbörsen, um dann die Vorteile von Branchenbörsen noch einmal genauer einzuordnen.
Allgemeine Stellenbörsen – große Bekanntheit, große Reichweite
Allgemeine Stellenbörsen wie Stepstone, Monster, Jobware oder Indeed bieten eine große Reichweite durch ihre Bekanntheit und ein breit gefächertes Traffic-Netzwerk, nach dem Motto: Viel hilft viel. Sie ermöglichen es damit Unternehmen, eine große Zahl an potenziellen Bewerbenden zu erreichen. Diese Plattformen bieten dazu eine Vielzahl an Funktionen, von Filtermöglichkeiten bis hin zu benutzerfreundlichen Bewerbungsprozessen.
Doch genau diese Breite kann auch zum Nachteil werden: Die Masse an Bewerbungen, die über allgemeine Stellenbörsen eingeht, führt immer wieder zu einer aufwändigen Vorauswahl sowie Streuverlusten und birgt das Risiko, dass Stellenangebote in der Flut von Anzeigen untergehen.
Regionale Stellenbörsen – Talente vor Ort erreichen
Regionale Stellenbörsen wie Meinestadt oder Regio-Jobanzeiger fokussieren sich auf eine geografische Eingrenzung und ermöglichen es, gezielt nach Bewerbenden aus der Umgebung zu suchen. Besonders für Unternehmen, die vor Ort stark verankert sind oder für Positionen ohne Remote-Option werben, sind diese Plattformen sinnvoll. Auch für Zielgruppen, die nur wenig bereit sind, zu pendeln, sind regionale Börsen eine gute Wahl.
Dennoch sind auch die regionalen Börsen allgemeine Stellenbörsen und es bleibt auch hier der Nachteil, dass die Qualität der Bewerbenden je nach Region stark variieren kann und Unternehmen unter Umständen nicht das nötige Fachkräftepotenzial ansprechen.
Branchen-Stellenbörsen – Fachkräfte gezielt ansprechen
Branchen-Stellenbörsen hingegen haben sich als effiziente Lösung für spezialisierte Positionen etabliert. Sie bieten Unternehmen eine Plattform, auf der sie gezielt Fachkräfte ansprechen, die bereits über die nötigen Qualifikationen und Erfahrungen in der jeweiligen Branche verfügen. Die Zielgruppe, die auf Branchenbörsen zugreift, ist also wesentlich spitzer. Das reduziert nicht nur den Rekrutierungsaufwand, sondern erhöht auch die Chance, qualifizierte Bewerbende zu finden, die genau ins Anforderungsprofil passen.
Beispiele erfolgreicher Branchen-Stellenbörsen sind Plattformen wie hotelcareer.de für die Gastronomie und Hotellerie, handwerkerstellen.de für – ja, genau, Handwerker. Salesjob.de für den Sales-Bereich, ingenieur.de für Ingenieure und noch viele mehr stehen zur Verfügung. Man sieht: Meist tragen die Plattformen ihre Jobsparte, für die offenen Stellen dort geschaltet werden können, schon im Namen. Das macht im Jobbörsen Vergleich auch die Suche nach der passenden Branchenbörse oft einfacher als gedacht.
Warum Branchenbörsen im Jobbörsen Vergleich die Lösung sein können
Laut der Bundesagentur für Arbeit dauert es im Schnitt 151 Tage, bis eine Stelle in Deutschland wiederbesetzt ist. In besonders betroffenen Bereichen wie der Altenpflege kann dies sogar bis zu 288 Tage dauern. Diese langen Zeiträume kosten Unternehmen nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern gefährden auch die Leistungsfähigkeit ganzer Teams. Branchen-Stellenbörsen bieten hier eine Lösung, indem sie gezielt Fachkräfte ansprechen und damit die Wiederbesetzungszeit erheblich verkürzen.
Ein Beispiel hierfür ist die Plattform praktischArzt, die monatlich etwa 1,2 Millionen Zugriffe verzeichnet und damit rund 80 % der deutschen Ärzteschaft erreicht. Ein weiteres Beispiel ist Medi-Karriere mit etwa 800.000 Zugriffen pro Monat. Diese Plattformen sprechen gezielt medizinische Fachkräfte an und nutzen branchenspezifische Netzwerke, um Stellenangebote passgenau an die Zielgruppe zu bringen. Dadurch können auch „latent Jobsuchende“ – also jene, die nicht aktiv suchen, aber offen für neue Möglichkeiten sind – effektiv erreicht werden.
Das Prinzip „Die Stelle kommt zum Suchenden“ sorgt dafür, dass die passenden Kandidaten durch das Netzwerk der Plattformen erreicht werden, was wiederum die Qualität der Bewerbungen steigert und die Zeit bis zur Wiederbesetzung reduziert.
Branchenbörsen und Automatisierung: Der nächste Schritt im Recruiting
Branchen-Stellenbörsen bieten nicht nur die Möglichkeit, gezielt Fachkräfte anzusprechen, sie setzen auch auf innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), um den Rekrutierungsprozess zu verbessern. Ein Beispiel dafür ist die Einführung von KI-gestützten Systemen auf Plattformen wie praktischArzt, die potenzielle nächste Jobmöglichkeiten für Fachkräfte ermitteln und den Prozess der Jobsuche für beide Seiten – Arbeitgeber und Bewerber – optimieren. Diese Technologie spricht vor allem latent Jobsuchende an, die vielleicht nicht aktiv nach neuen Stellen suchen, aber offen für interessante Möglichkeiten sind.
Zusätzlich zur Optimierung durch Branchenportale haben Initiativen wie „Du bist Pflege“, ins Leben gerufen von Peter Kolb, Geschäftsführer der Logon GmbH, gezeigt, wie automatisierte Kampagnen die Suche nach Fachkräften auch in den sozialen Netzwerken optimiert und der Content gezielt auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten werden kann.
Durch personalisierte Werbeanzeigen in den Timelines der Nutzer wird eine direkte Verbindung zur Zielgruppe hergestellt – in diesem Fall Fachkräfte im Pflegebereich, die ermutigt werden, in ihren Beruf zurückzukehren. Solche Kampagnen sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man Touchpoints im Rahmen einer Personalmarketingstrategie sinnvoll einsetzen kann.
Fazit: Branchen-Stellenbörsen als strategische Ergänzung im Recruiting
Mit über 700.000 unbesetzten Stellen und einer durchschnittlichen Vakanzzeit von sechs Monaten sind gezielte, effiziente Rekrutierungsstrategien wichtiger denn je. Branchen-Stellenbörsen bieten eine effektive Möglichkeit, die passenden Fachkräfte direkt anzusprechen, die Qualität der Bewerbungen zu verbessern und die Wiederbesetzungszeit zu verkürzen. Sie sind keine Konkurrenz zu den „großen“ Jobbörsen, sondern eine wertvolle Ergänzung im Rahmen von Multichannel-Kampagnen. Wer die Vorteile von Branchen-Stellenbörsen nicht nutzt, verpasst eine Chance, sich im umkämpften Arbeitsmarkt von der Konkurrenz abzuheben.